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Harz: Frau wandert auf den Brocken – warum alle ein Foto von ihr wollen

Ein ziemlich ungewöhnlicher Anblick im Harz! Und für einige Menschen wirkte die Begegnung mit Maren im Harz sicherlich bedrohlich. Andere waren wiederum fasziniert von der 31-Jährigen.Denn als sich Maren am Montag aus Oderbrück im Harz auf den Weg zum Brocken machte, war sie nicht alleine unterwegs. Sie und ihre Begleiter zogen alle Blicke auf sich. […]

Frau wandert im Harz und ein Pixel-Bild
© picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Das ist der Harz

Ein ziemlich ungewöhnlicher Anblick im Harz!

Und für einige Menschen wirkte die Begegnung mit Maren im Harz sicherlich bedrohlich. Andere waren wiederum fasziniert von der 31-Jährigen.

Denn als sich Maren am Montag aus Oderbrück im Harz auf den Weg zum Brocken machte, war sie nicht alleine unterwegs. Sie und ihre Begleiter zogen alle Blicke auf sich. Fremde wollten sogar Fotos mit ihr machen.

Harz: Maren erfüllt sich einen Herzenswunsch

Maren arbeitet als Sozialarbeiterin. Doch seit Anfang des Jahres ist sie krankgeschrieben. Die Diagnose: Angstzustände und Depressionen. „Vor allem habe ich Angst vor Menschen, was so schlimm ist, dass ich bei Begegnungen immer umdrehe und Orte meide, wo Menschen sind“, erzählt die 31-Jährige im Gespräch mit News38.

Schon lange hat sich Maren aber vorgenommen, auf den Brocken zu wandern: „Doch bei gutem Wetter ist dort einfach zu viel los.“ Am Montag passte das Wetter dann. Also machte sich die Frau auf den Weg – allerdings nicht alleine: „Mich begleiteten 17 Hunde“, wie Maren weiter erzählt.

Maren mit ihren 17 Hunden im Harz
Mit insgesamt 17 Hunden hat sich Maren ihr lang gesetztes Ziel erfüllen können und wanderte auf den Brocken im Harz. Foto: Privat

Die vielen Hunde sorgten für viel Aufsehen und neugierige Blicke – einige Menschen fragten die 31-Jährige sogar nach einem Foto.

Harz: Maren hat ein großes Herz für Tiere – und Mensch

Von den 17 Hunden gehören Maren sechs, um die anderen kümmert sie sich ehrenamtlich: „Dieses Jahr ist die Not so groß wie noch nie.“ Viele Tierbesitzer seien krank und könnten sich daher nicht mehr selbst regelmäßig um ihre Tiere kümmern. Angesichts der explodierenden Energiepreise könnten sie es sich auch nicht leisten, ihre Tiere über mehrere Wochen in eine Hundepension zu geben. „Mir gehen solche Schicksale immer sehr nahe. Denn ich weiß selber wie schwer es ist, wenn man Hilfe braucht und niemanden hat“, erklärt die 31-Jährige.

Also fing Maren vor einigen Jahren an, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Mittlerweile kennen mich umliegende Tierheime und Pensionen. Sie geben meine Nummer in schweren Fällen auch mal weiter.“

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Wie groß ihr Herz für Tiere ist, wird einmal mehr deutlich, als sie uns an einigen Hunde-Schicksalen teilhaben lässt: „Ein 13-jähriger Pudel ist bei mir, weil Frauchen so erkrankt ist, dass sie ihren krebskranken Hund nicht mehr versorgen kann.“ Einen Beagle habe sie einer Freundin abgenommen, weil der Ehemann schwer erkrankt sei. „Ein weiterer Hund von Freunden kann nicht gut allein sein und wenn es beruflich mal eng wird, helfe ich für ein paar Stunden aus.“

Harz: Anfragen kommen mittlerweile aus ganz Deutschland

Die Hunde sind für Maren eine Hilfe, ihre Ängste zu überwinden: „Wir helfen uns gegenseitig – die Hunde helfen mir, dass ich mich wieder raus traue und raus MUSS.“ Auch die Besitzer liegen der 31-Jährigen am Herzen: „Ich helfe den Hunden und ihren Menschen, dass sie zusammenbleiben können, dass die Hunde nicht im Tierheim landen und die Halter sich keine Sorgen machen müssen, wie sie das bezahlen sollen.“


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Eine Sache möchte sie aber abschließend noch betonen: „Ich mache das nicht gewerblich. Ich bin einfach eine Hundehalterin mit einem großen Herz für Zwei- und Vierbeiner.“

Und mittlerweile kann die 31-Jährige sich vor Anfragen kaum noch retten. Aus ganz Deutschland melden sich verzweifelte Menschen, die Maren nach Hilfe fragen. Doch um mehr Tiere, als sie es ohnehin schon tut, kann sie sich nicht mehr kümmern: „Ich bin mit meinem Krankengeld jetzt schon auf Unterstützung von Tierheimen oder Freunden angewiesen.“

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