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Harz: Was einige Besucher machen, macht Waldbesitzer wütend – „Interessiert die meisten wenig“

So manch einer macht sich den Wald zu eigen – obwohl er ihm gar nicht gehört. Sehr zum Missfallen von tatsächlichen Waldbesitzern.

Was einige Harz-Besucher machen, treibt so manch einen Waldbesitzer auf die Palme. (Archivbild)
Was einige Harz-Besucher machen, treibt so manch einen Waldbesitzer auf die Palme. (Archivbild) Foto: IMAGO/Krauthöfer

Einige Waldbesitzer im Harz haben es nicht leicht. Denn seit Jahren sorgen manche Besucher mit ihrem Verhalten für Kopfschütteln.

Das Problem: Das Verhalten stört nicht nur, sondern kann auch andere in Gefahr bringen.

Harz: Das treibt Waldbesitzer auf die Palme

Es geht um illegale Mountainbike-Strecken, von denen es auch im Harz so einige gibt. „Das ist ein dauerschwelendes Thema“, sagt Michael Rudolph, Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten. Das Problem habe sich in den vergangenen Jahren zwar nicht verschärft – eine Entspannung sei aber auch nicht in Sicht. Ein Grund: Es gibt kaum Gespräche mit den Mountainbikern.

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„Die meisten Mountainbikefahrer und -fahrerinnen sind nicht in Vereinen oder anderen offiziellen Gruppen organisiert“, sagte der Landesforsten-Sprecher. Es gebe lediglich kleine Communitys, die sich über Chat-Gruppen organisieren. Das mache es schwer in Gespräche zu kommen. Auf der anderen Seite gebe es zudem zahlreiche Waldbesitzer. Die Niedersächsischen Landesforsten bewirtschaften als öffentliches Unternehmen den niedersächsisches Landeswald, der rund ein Drittel der gesamten Waldfläche in dem Bundesland ausmacht.

„Der Status quo ist unbefriedigend“, räumte Rudolph ein. Zumal: Wenn die Fahrer auf ihren Mountainbikes den Berg im Harz hinunterrauschen, würde sie nicht nur sich selbst sondern auch Waldarbeiter oder Wanderer gefährden. Zudem seien sie oft in Schutzgebieten unterwegs.

Hinweis-Schilder? „Interessiert die meisten wenig“

Förster regieren mit Schildern auf die illegal angelegten Rinnen reagieren. Sie sollen die Mountainbiker auf ihren Gesetzesstoß hinweisen. Denn: Laut dem Waldgesetz dürfen die Radfahrer nur Forstwegen unterwegs sein. „Das interessiert die meisten aber wenig“, sagte Rudolph.

Neben den Forstwegen gibt es als legale Alternative auch Parks zum Mountainbikefahren, etwa in Sankt Andreasberg am Matthias-Schmidt-Berg im Harz. Unter anderem mit Holzkonstruktionen, über die gefahren und gesprungen werden kann, sowie Liftfahrten, versuchen die Betreiber Mountainbiker zu locken. Doch einerseits seien die nicht ganz mit den langen schmalen Spurrinnen durch den wilden Wald zu vergleichen. Andererseits würden diese Parks eben Geld kosten, das die wilden Mountainbikefahrer oft nicht zahlen wollen.


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Bliebe die Möglichkeit in bestimmten Gebieten die bisher illegalen, langen und schmale Bergabstrecken offizielle als Trailparks anzulegen. Bloß: „Dann bräuchte es Ehrenamtliche, die sich darum kümmern und es müssten sich alle Beteiligten – Mountainbiker und Waldbesitzer – an einen Tisch setzen“, sagte Rudolph. Danach sehe es derzeit aber eben nicht aus. (dpa)