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Harz: Seltene Tiere in Gefahr! „Wir sind ein Stück weit machtlos“

Der Harz ist ein beliebtes Ausflugsziel und bietet vielen Tieren ein zu Hause. Doch, wie lange noch? Eine Art ist vom Aussterben bedroht.

© IMAGO/ Krauthöfer

Das ist der Harz

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Der Harz bietet nicht nur uns Menschen ein beliebtes Ausflugsziel und beeindruckt uns mit seinem Natur-Geschehen. Denken wir beispielsweise einmal an den berühmten Hexenbaum oder die Teufelsmauer.

Doch auch viele seltene Tiere sind im Harz zu Hause. Für viele von ihnen ist das Mittelgebirge der einzige Lebensraum im Norden Deutschlands. Doch jetzt stellt sich die Frage: Wie lange noch?

Harz: Tiere vom Aussterben bedroht

Denn besonders die Dürrezeiten haben fatale Folgen. So beispielsweise auch für die Libellen. Die Alpen-Smaragdlibelle ist in den Hochmooren des Harzes zu Hause. Die meisten dieser Gebiete liegen übrigens in Niedersachsen. Doch der Regen blieb zuletzt oft aus und so herrschte Dürre und Hitze, die den Boden austrocknete.

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Und da die Libellen in so genannten Moorschlenken, also kleinen Wasserrinnen leben, werden also auch die Lebensräume dieser unbewohnbar. Die Experten des Nationalparks Harz hatten deshalb immer größere Mühe, die Tiere überhaupt zu finden. Denn die Libelle kann bei uns auch nicht in höhere und kühlere Lagen ausweichen. Libellen sind sehr empfindlich, was Wärme angeht, wie Gewässer-Ökologe Fabian Schwarz erklärt.

So sieht eine Alpen-Smaragdlibelle aus – die Tiere leben auch bei uns im Harz. (Symbolbild) Foto: IMAGO/ blickwinkel

Harz: Pest noch nicht angekommen

Die Population der Libellen ist im Harz bereits drastisch gesunken, wie der Experte sagt. Auf einer Fläche von rund einem Hektar wurden im Jahr 2017 rund 44 Tiere nachgewiesen – im Jahr 2022 waren es lediglich fünf. Tendenz sinkend.

„Wir sind ein Stück weit machtlos und können die Entwicklung durch den Klimawandel nur so hinnehmen“, sagte Nationalpark-Sprecher Martin Baumgartner. Er sagt aber auch: „Die Natur hat für trockengefallene Moore oder andere Gebiete Lösungen parat. Unter dem Klimawandel aber leiden wir Menschen oder bestimmte Tierarten.“


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Doch auch eine andere Tierart hat mit dem Überleben zu kämpfen: der Feuersalamander. Diesen Amphibien macht besonders die „Salamanderpest“ (ein Hautpilz) zu schaffen. Doch glücklicherweise ist dieser Pilz im Harz noch nicht angekommen. Doch die Tiere werden überwacht, um im Falle eines Falles schnell handeln zu können. Wie der Gewässer-Ökologe Schwarz erklärt, sei sogar eine Salamander-Population im Labor vorgehalten, für den Fall, dass die Art ausstirbt – das könnte auch hilfreich vor dem Hintergrund der Trockenheit sein, die neben der Alpen-Smaragdlibelle auch eine Gefahr für die Feuersalamander darstellt. (mit dpa)