Im Harz kehrt ein fast vergessenes Traditions-Brot zurück. Viele kennen das Brot gar nicht mehr. Dabei ist es bei genauerem Hinsehen sogar mitten in der Stadt Goslar zu entdecken.
Wie das Traditions-Backwerk wieder zurück in den Harz kommen soll, liest du hier.
Harzer Traditions-Brot kehrt zurück
Ein über 600 Jahre altes Backwerk soll wieder zurück in den Harz kommen. Hinter der Initiative steckt das Ehepaar Ursula und Jörg-Utz Hapke. Sie wollen gemeinsam mit der Bio-Bäckerei Harzbrot eG und der Öko Modellregion Landkreis Goslar ein ganz besonderes Brot wieder in die Goslarer Backstuben bringen. Entdecken kann man das Brot schon seit langer Zeit mitten in Goslar – allerdings nicht zum essen.
Doch das soll sich ändern. Denn das fast vergessene „DreiTimpenBrot“ soll zurückkommen. Gesehen haben viele Goslarer das Brot bestimmt schon oft – vielleicht aber unbemerkt. Denn das Wappen des Goslarer Bäckergildehauses in der Marktstraße ziert den Goslarer Adler mit einem Lebkuchen auf der Brust und die Jahreszahl 1501. Weniger präsent, aber bei genauerem Hinschauen trotzdem zu entdecken, ist am unteren Ende des Wappens ein Lebkuchen, ein „DreiTimpenBrot“ sowie eine Brezel. Übersetzt man den Begriff aus dem Niederdeutschen, merkt man schnell, wie das Brot wohl aussieht.
Das steckt im „DreiTimpenBrot“
Der Begriff „Timpen“ bedeutet soviel wie „Zipfel“. Das Brot kann also auch „DreiZipfelBrot“ genannt werden. Das Brot ist rund, wie wir auch viele andere Brote kennen. Daran sind aber drei Zipfel, mit denen man zusätzliche knusprige Knüsten hat. Die Geschichte des Brotes geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, in dem noch lange nicht an moderne Brotback-Maschinen und Co. zu denken war. Obwohl das heute schon ganz anders aussieht, soll es wieder traditionell hergestellt werden. Den Teig für das „DreiTimpenBrot“ hat Bäckermeister Nils Müller entwickelt. Mit ihm verspricht er ein Brot, das außen knusprig und innen saftig ist. Das ganze Rezept verrät er leider nicht. Ein paar Details zur Herstellung sind aber bekannt.
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Der Teig wird ausschließlich aus regionalem Bio-Dinkel gefertigt, das Brot wird von Hand geformt und auf Stein gebacken. Was genau in dem Brot steckt, bleibt ein Geheimnis. Bekannt ist aber, dass in dem Teig traditionelle Harzer-Gewürze stecken. Die Back-Tradition zieht sich durch das ganze Projekt. Mit dem neu-entdeckten „DreiTimpenBrot“ sollen Goslarer das erste Mal nach langer Zeit wieder in den Genuss des Traditions-Brotes kommen. So können wir endlich wieder „alle traditionellen Backwaren des Goslarer Bäckergilde-Wappens nicht nur bestaunen, sondern auch schmecken“, schreiben die Organisatoren über das neue Harzer-Brot.