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Harz: Schock am Blauen See! Besucher müssen ganz stark sein

Der Blaue See im Harz ist wohl eines der beliebtesten Ausflugsziele. Doch in diesem Jahr müssen Besucher beim Anblick des Sees stark sein.

© IMAGO/Zoonar

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Der Blaue See im Harz gehört wohl zu den beliebtesten Zielen für Touristen – kein Wunder, schließlich bekommt man bei seinem Anblick direkt Urlaubsgefühle. Zumindest dann, wenn er seine besondere blaue Farbe annimmt.

Doch in diesem Jahr schauen Besucher bisweilen in die Röhre. Denn von dem sonst so schönen, kristallklaren Blau ist einfach nichts zu sehen. Wird das noch was – oder bleibt der Blaue See in diesem Jahr eher ein grauer Teich? Professor Doktor Karsten Rinke vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung hat sein Team dorthin geschickt, um Proben zu nehmen – und die Ergebnisse sind deutlich.

Harz: Besucher hoffen auf „blaues Wunder“

Oft passiert es im Frühling, dass sich der See in Hüttenrode im Harz blau färbt – und dann massenweise Touristen anlockt. Zu dieser Zeit quillen dann auch die Facebook-Gruppen mit Aufnahmen vom Blauen See über. Oder aber mit Beschwerden über die Parkplatzsituation. Doch in diesem Jahr ist alles anders.

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Denn statt der üblichen zahlreichen Fotos vom See findet sich in einer Harz-Gruppe die Frage, ob sich ein Besuch beim See überhaupt lohnen würde, schließlich sei er gerade nicht blau. Neben dem Vorschlag, das Gewässer künftig einfach „grüner See zu nennen und alle sind glücklich“, wird fleißig gemutmaßt, ob das in diesem Jahr überhaupt noch was wird mit dem besonderen Anblick – oder ob die Chance vertan ist.

Forscher mit bitterer Aussicht

Dieser Frage wollte das Team rund um Professor Doktor Karsten Rinke auf den Grund gehen – und ist extra in den Harz gefahren, um das Wasser genauer unter die Lupe zu nehmen. Die erste Beobachtung: Derzeit sei der See eher grau als blau. Die Steine am Grund sind sichtbar. Die Algenmasse aktuell gering. Sprich: Der See macht allgemein keinen schlechten Eindruck.

Doch blau ist er nicht. Und die Chancen stünden in diesem Jahr auch schlecht, betont Rinke. „Ich glaube nicht, dass er nochmal blau wird in diesem Jahr. Ich gehe davon aus, dass die trockene Wetterlage daran Schuld ist“, macht er gegenüber News38 deutlich. Denn um sich blau zu färben, braucht der See so genanntes Sickerwasser. Doch davon ist aktuell schlichtweg nichts zu sehen. „Da kommt nichts mehr nach an Wasser“, betont Rinke.

Der See bei Hüttenrode lässt aufs „blaue Wunder“ warten. Foto: K. Rahn & H. Götze, UFZ

Normalerweise füllt sich das durch Kalksteinabbau entstandene Tagebaurestloch in Hüttenrode im Frühjahr mit Schmelz- und Quellwasser. Durch die Übersättigung des Wassers durch Calcium färbt sich das Wasser dann blau. Kommen nach und nach mehr Schwebstoffe und Algen hinzu, färbt sich der See dann grün. Doch in diesem Jahr hat das Team rund um Rinke eher grau gesehen.


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Bleibt das jetzt für immer so – oder kann man im kommenden Jahr wieder auf das „blaue Wunder“ hoffen? Rinke zeigt sich zuversichtlich. Die Chance, dass der Laguneneffekt im nächsten Jahr wieder eintritt, sei da.