An vielen Stellen sind die Kosten in den vergangenen Jahren in die Höhe geschossen. Und das ist auch an den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) nicht spurlos vorbeigegangen: Der MDR berichtet, dass der Verkehrsbetrieb Kostensteigerungen um fast 300 Prozent bekannt gab – und alleine im Jahr 2024 ein Finanz-Defizit von rund 5,6 Millionen Euro verzeichnet.
Da stellt sich zurecht die Frage: Lohnt sich der Betrieb der Traditions-Bahn auf lange Sicht überhaupt noch? News38 hat dazu beim Ministerium für Digitales und Infrastruktur nachgehakt.
Harz: „Nachhaltig und wettbewerbsfähig“
Die Harzer Schmalspurbahn (HSB) dürfte für viele mehr als nur ein Transportmittel sein – denn immerhin stecken in den Loks viele Erinnerungen und jede Menge Nostalgie. Umso trauriger ist es, dass das Unternehmen gerade eine negative wirtschaftliche Entwicklung durchmacht. Auch der Personalmangel machte dem Unternehmen in Sommerferien zuletzt ordentlich zu schaffen und sorgte sogar für Ausfälle im Fahrplan (News38 berichtete). Kann sich das Traditionsunternehmen auf Dauer von diesen Rückschlägen erholen?
+++ Harz: HSB feilt an Konzept – „Neu aufstellen“ +++
„Die HSB soll positiv weiterentwickelt (…) werden“, sagt das Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur auf Anfrage von News38. Denn damit die Zukunft der Harzer Schmalspurbahnen wieder rosig aussieht, wurden ein Entwicklungskonzept und ein Maßnahmenplan erstellt – „Mit dem Ziel, die HSB durch Anpassungen langfristig nachhaltig und wettbewerbsfähig zu erhalten“, sagt der Pressesprecher des Ministeriums. Somit soll der Dampfbetrieb auf lange Sicht erhalten werden.
„Lösungen, um die Umweltbelastung zu reduzieren“
Das sei nämlich aus mehreren Gründen unheimlich wichtig: „Die HSB ist nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb, sie leistet noch viel mehr“, stellt der Sprecher klar. Die Harzer Schmalspurbahn verzeichne jährlich mehr als eine Million Fahrgäste und habe mit über 300 Mitarbeitern einen großen Stellenwert für Verkehr und Erreichbarkeit in der Region. „Die HSB ist somit ein bedeutender Faktor für den Tourismus in der Harzregion. Sie bietet nostalgische Dampfzugfahrten durch die reizvolle Landschaft und ist eine wichtige touristische Attraktion“, so der Sprecher weiter.
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Dem Ministerium sei zudem wichtig, den historischen Wert der Harzer Dampfloks zu erhalten. Dass sich hier aber auch in Sachen Umweltbelastung etwas tun müsse, sei dem Unternehmen aus dem Harz allerdings auch klar: „Die HSB sind sich des gewissen Beitrags zur Umweltbelastung durch die Dampflokomotiven bewusst und arbeiten an Lösungen, um die Umweltbelastung zu reduzieren“, räumt das Ministerium ein.
Die HSB erbringt im Auftrag von Sachsen-Anhalt und Thüringen Verkehrsleistungen und wird dafür von den Ländern finanziert. Bis 2030 sei die Finanzierung des thüringischen Teils der Harzer Schmalspurbahn gedeckt. Das betrifft die Strecke zwischen Nordhausen und Ilfeld bis zur Landesgrenze. Somit ist die Zukunft des Verkehrsunternehmens bis zu diesem Zeitpunkt zumindest hier gesichert.