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Harz: Brocken-Brand noch nicht gelöscht! Er könnte gravierende Konsequenzen nach sich ziehen

Noch immer brennt der Brocken im Harz – auch wenn das Feuer mittlerweile unter Kontrolle ist. In der Nacht zum Mittwoch hat sich der Brand nicht weiter ausgebreitet, teilte der Landkreis am Morgen mit.Die Katastrophe im Harz hat eine riesige Debatte ausgelöst und könnte gravierende Konsequenzen nach sich ziehen. Vor allem beim Thema Totholz gehen […]

Harz
© picture alliance/dpa | Matthias Bein

Das ist der Harz

Das ist der Harz

Noch immer brennt der Brocken im Harz – auch wenn das Feuer mittlerweile unter Kontrolle ist. In der Nacht zum Mittwoch hat sich der Brand nicht weiter ausgebreitet, teilte der Landkreis am Morgen mit.

Die Katastrophe im Harz hat eine riesige Debatte ausgelöst und könnte gravierende Konsequenzen nach sich ziehen. Vor allem beim Thema Totholz gehen die Meinungen zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt auseinander. Jetzt wird sogar die Idee des Nationalparks als solche infrage gestellt.

Zweifel am Modell des Nationalparks Harz werden laut

Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze (CDU) äußerte am Mittwoch Zweifel am Modell eines gemeinsamen Nationalparks Harz mit dem Land Niedersachsen. Wenn man keine gemeinsamen Lösungen finde, müsse man den Nationalpark Harz grundsätzlich infrage stellen, sagte der CDU-Politiker im Landtag von Sachsen-Anhalt. Er wolle das nicht, so Schulze. Doch das Totholz stelle eine „Riesengefahr“ dar.

Der seit Samstag andauernde Großbrand hat in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eine Debatte zum Thema Totholz in den Wäldern losgetreten. Diskutiert wird, inwieweit Totholz als ein möglicher Brandbeschleuniger aus Wäldern geräumt werden soll. Umweltverbände sprachen sich am Mittwoch gegen das flächige Freiräumen von Totholz aus und betonten dessen Schutzwirkung. Auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) lehnt eine flächige Räumung ab.

Harz
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) informiert sich am Wurmberg im Gespräch mit dem Leiter des Nationalpark Harz Roland Pietsch über den Waldbrand am Brocken. Foto: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Debatte um Totholz im Harz

„Wir werden nicht den gesamten Nationalpark von Totholz befreien können“, sagte Schulze. Aber dort, wo es nötig sei, müsse man handeln. Der Minister sprach sich beispielsweise für breitere Schneisen aus. Außerdem müsse die Harzer Schmalspurbahn „Teil der Lösung“ sein. Bei Waldbrandstufe 5 solle die Brockenbahn künftig nicht fahren, bei Stufe 4 solle von Fall zu Fall gemeinsam mit Behörden über den Betrieb entschieden werden.


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Der Nabu in Niedersachsen und der WWF Deutschland betonten in Mitteilungen am Mittwoch, dass Totholz den Waldboden vor schnellem Austrocknen bewahre und ein natürlicher Schutz vor Waldbränden sei. „Brandschneisen, Abholzung sowie das großflächige Räumen von Totholz widersprechen den Kriterien eines Nationalparks und dem Nationalpark-Gesetz“, sagte der Landesvorsitzende des Nabu in Niedersachsen, Holger Buschmann.

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Am Dienstag war bekannt geworden, dass sich der Großbrand im Harz nunmehr auf 160 Hektar ausgeweitet hatte (News38 berichtete. Hier mehr dazu). Seit 9 Uhr waren auch am Mittwoch wieder mehrere Löschhubschrauber und zwei Löschflugzeuge im Einsatz. Am Vormittag kämpften rund 380 Einsatzkräfte gegen das Feuer.