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Niedersachsen: Braunschweiger gehen wegen Ukraine-Krieg auf die Straße

Niedersachsen: Braunschweiger gehen wegen Ukraine-Krieg auf die Straße

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Russland startet Großangriff auf die Ukraine

Niedersachsen: Braunschweiger gehen wegen Ukraine-Krieg auf die Straße

Russland startet Großangriff auf die Ukraine

Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen hat Russland einen Großangriff auf die Ukraine gestartet. In vielen Städten inklusive Kiew waren Explosionen zu hören. Auch von Belarus aus überschritten russischen Soldaten die Grenze.

Braunschweig. 

Die ganze Welt steht unter Schock. Russland greift seit dem Morgen die Ukraine an. Auch in Niedersachsen wird diese Invasion scharf verurteilt.

Niedersachsen bereitet sich derzeit auf die Aufnahme von Menschen vor, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen und Schutz suchen.

Verdi-Kundgebung und Friedensveranstaltung in Braunschweig geplant

Die Situation in der Ukraine sorgt bei vielen Menschen für Entsetzen. Deshalb gehen jetzt überall in Niedersachsen Leute auf die Straße, um sich mit den Ukrainern zu solidarisieren. Am Donnerstagabend haben sich schon Demos in Salzgitter und Wolfsburg zusammengefunden. Auch in Braunschweig haben sich Menschen vor dem Schloss versammelt, wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet.

Falls du dich einer Solidaritätsdemo anschließen möchtest und am Donnerstag nicht die Chance dazu hattest, kriegst du in Braunschweig noch zwei weitere Male die Möglichkeit dazu.

Am Samstag ruft die Verdi zur Kundgebung auf. Das Motto: „Die Waffen nieder, stoppt den Krieg! Frieden für die Ukraine und ganz Europa“. Um 13 Uhr soll gemeinsam gegen den Krieg in der Ukraine aufgerufen werden, wie die Verdi mitteilt. Wer möchte, kann Am Platz der Deutschen Einheit in Braunschweig an Mahnwache und Kundgebung teilnehmen. Gemeinsam soll dazu aufgerufen werden alle kriegerischen Handlungen einzustellen. Gefordert wird dabei außerdem, dass die russischen Truppen sich aus der Ukraine zurückziehen und der Bevölkerung geholfen wird.

Am Montag veranstalten die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die Stadt Braunschweig die Friedensveranstaltung „Lichter für den Frieden“, wie aus einer Mitteilung vorgeht. Um 17 Uhr können auf dem Platz der Deutschen Einheit Teilnehmer Lichter entzünden und auf den Treppen des Rathauses abstellen. Oberbürgermeister Thorsten Kornblum wird am Anfang der Veranstaltung eine Ansprache halten – anschließend soll Propst Lars Dedekind ein Friedensgebet sprechen.

„Mit der Aktion ‚Lichter für den Frieden‘ setzen wir ein Zeichen, dass wir das nicht hinnehmen wollen“, erklärte Kornblum die Veranstaltung. „Konflikte können nie mit Krieg gelöst werden, nur durch friedlichen Dialog. Wir sind solidarisch mit den Menschen in der Ukraine, denen großes Leid geschieht. Wir sind in Gedanken bei ihnen und auch bei den Ukrainern in Deutschland und hier bei uns in Braunschweig. Der Konflikt muss beendet werden!“, so der Oberbürgermeister weiter.

Braunschweig würde sich derzeit auch mit der Frage der Flüchtlings-Aufnahme beschäftigen, wie es weiter heißt.

Niedersachsen bereitet sich auf Ukraine-Geflüchtete vor

Man werde die Kapazitäten voll ausnutzen und erweitern, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag in Hannover. Entsprechende Gespräche mit dem Bund liefen – wie auch mit den Kommunen in Niedersachsen. Menschen auf der Flucht vor dem Krieg müsse schnell Schutz geboten werden.

Derzeit sind die Landesaufnahmestellen für Flüchtlinge in Niedersachsen bei einer Belegung von knapp 75 Prozent. „Das heißt, wir haben Kapazität.“ Bislang sei jedoch noch nicht absehbar, ob und in welche Richtung es Fluchtbewegung aus der Ukraine geben werde.

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Völlig offen ist, wie viele Flüchtlinge es aus der Ukraine geben könne –laut Pistorius könnten das ein paar Hunderttausend, aber auch ein oder zwei Millionen Menschen sein. In Niedersachsen leben nach Angaben des Innenministers etwa 11 000 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit.

Niedersachsen: Weil verurteilt Putin

„Es ist ein Krieg vor unserer eigenen Haustür“, sagte der SPD-Politiker im Landtag in Hannover. Kiew liege rund 1.500 Kilometer von Hannover entfernt – „das ist nicht viel“.

Täter und Opfer seien in dem Konflikt klar zu benennen, betonte Weil. „Russland hat heute Nacht angegriffen. Russland hat heute das Völkerrecht offenkundig gebrochen. Russland, die russische Regierung und insbesondere der russische Präsident Putin sind verantwortlich für Tote und Verletzte, die derzeit genau in diesem Moment überall zu beklagen sind.“

Für den Angriff auf die Ukraine gebe es keinerlei Begründung. „Es ist Imperialismus in seiner reinsten, es ist Imperialismus in seiner unverhülltesten und es ist Imperialismus in seiner widerwärtigsten Form, den wir in diesen Stunden erleben“, sagte Weil. >> Krieg um die Ukraine – hier geht’s zum Live-Blog!

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Niedersachsen: Weil solidarisiert sich mit Ukraine

Der Weltpolitik stehe nun eine sehr schwierige Phase bevor. „Es ist die größte Bedrohung des Friedens, die wir alle miteinander zu unseren Lebzeiten in Europa erleben“, warnte Niedersachsens Ministerpräsident.

Und weiter: „Wir sind gut beraten, uns miteinander auf schwere Zeiten einzurichten. Aber wir müssen das in Kauf nehmen. Die Sache der Ukraine ist auch unsere Sache. Daran kann es überhaupt keinen Zweifel geben.“

Ukrainer in Niedersachsen unter Schock

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch schwere Sorgen und Entsetzen bei Ukrainern in Niedersachsen ausgelöst. Es sei „unglaublich“, man verurteile den russischen Angriff, sagte eine Vertreterin des Ukrainischen Vereins in Niedersachsen der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Es sei schlimm nicht nur für die Ukraine, sondern für ganz Europa, das „scharf reagieren“ müsse. Werde die Ukraine nicht mit Waffen unterstützt, dann werde Europa das bereuen: „Dann geht der Krieg weiter.“

Sie warnte, der russische Präsident Wladimir Putin werde sich mit der Ukraine nicht zufrieden geben, auch andere Länder könnten überfallen werden. Der Einmarsch werde Menschen zur Flucht aus der Ukraine treiben: „Manche werden flüchten – wenn sie die Möglichkeit haben.“

Unter anderem in Salzgitter (18 Uhr, Stadtmonument) und Wolfsburg (18 Uhr, Rathausvorplatz) sind am Abend Solidaritätsdemos geplant.

Die Kirchen in Niedersachsen wollen am Freitagabend (18 Uhr) mit Gebeten und Glockengeläut ein Signal gegen Krieg und für den Frieden setzen. Für Menschen, die wegen der schrecklichen Nachrichten Trost suchen, könnten die Friedensgebete und Andachten ein Ort der Begegnung sein, hieß es. (dpa/ck)