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Niedersachsen: Experten schlagen Alarm! „Die Situation ist katastrophal“

In Niedersachsen gibt es ein besonderes Problem. Viele Experten warnen bereits und wollen Maßnahmen ergreifen, um ein Fiasko abzuwenden.

Niedersachsen
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Niedersachsen: Wetten, diese 5 Fakten hast du über unser Bundesland noch nicht gewusst

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In ganz Niedersachsen macht sich ein großes Problem breit!

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Niedersachsen: Zahlen sinken drastisch

Eine bestimmte Tierart ist in ganz Deutschland bedroht. Vor allem in Niedersachsen geht ihr Bestand drastisch zurück. Die Rede ist von Feldhamstern, die in Europa, laut der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, mit der höchsten Priorität in Bezug auf seine Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen zu behandeln ist. In Hildesheim fand am 10. November eine Fachtagung über den Schutz des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters statt. Dazu luden die Naturschutzbehörde des Landkreises Hildesheim und der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen e. V. ein.

Nina Lipecki von der Ökologischen Station Hildesheim und Gründerin des Vereins AG Feldhamsterschutz Niedersachsen warnt vor der brenzlichen Situation: „Die Ausgangslage und Situation für den Feldhamster ist katastrophal. Wir sehen uns mit einer stetigen Abnahme der Tierzahlen auf der einen Seite und Inzuchtproblemen durch sogenannte Verinselungen auf der anderen Seite konfrontiert“.

In Göttingen besonders schlimm

Innerhalb der letzten acht Jahre sind die Zahlen der Feldhamster in Göttingen beispielsweise um 50 Prozent gesunken. Mittlerweile leben nur noch 30 Tiere im ganzen Landkreis. So könne sich der Bestand nicht von selbst erholen. Ursache des massiven Rückgangs von den kleinen Nagern sei die Abnahme von geeignetem Lebensraum. Die schnellen Veränderungen der Ackerkulturlandschaften durch Ernte und Neubebauung machen den Wühlern das Überleben schwer. Hinzukommen die natürlichen Feinde der Hamster, wie Füchse oder Greifvögel.

„Der Hamster kann ohne Landwirtschaft nicht überleben. Also benötigen wir erst einmal überhaupt Rahmenbedingungen für eine auskömmliche Landwirtschaft und nicht noch mehr Bebauung und Zersiedlung“, sagt Carl-Jürgen Conrad, Geschäftsführer des Landvolks Hildesheim Kreisbauernverbands e. V.. Die Herausforderung sei es laut Lipecki, dass Landwirtschaft und die Hamster nebeneinander bestehen können.

Am Schutz wird gearbeitet

Die Ökologische Station Hildesheim arbeitet gemeinsam mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Hildesheim und der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen e. V. sowie mit weiteren Behörden, Vereinen, Ehrenamtlichen und auch landwirtschaftlichen Betrieben am aktiven Hamsterschutz. Man suche dabei vor allem Maßnahmen, die eine hamsterfreundliche Planung von Aussaat und Flächenbearbeitung zulassen. Zudem soll 2024 ein Zuchtprogramm für Feldhamster in Niedersachsen eingerichtet werden.


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Vielleicht schafft man es so auf Dauer, dem Feldhamster das Leben in Niedersachsen wieder einfacher zu machen.