Ein mutmaßlicher Unfall im Heide Park sorgte im Netz für Aufregung. Drei Tote und zwölf Verletzte soll es bei der Holzachterbahn Colossos gegeben haben. Das zumindest behauptete ein Video, das auf TikTok viral ging.
Doch die ersten Zweifel keimten schnell. Wurde eine Katastrophe im Heide Park nur inszeniert?
Heide Park: Horror-Crash mit mehreren Toten?
Täuschend echt wirken die Bilder, die Mitte Mai im Netz kursieren. Die Holz-Achterbahn Colossos zusammengebrochen und in Trümmern, davor stehen mehrere Rettungskräfte. Veröffentlicht wurden die Bilder durch das scheinbar fiktive Nachrichten-Portal „RHN News“. Viele Details ließen die Geschichte des Unfalls jedoch unrealistisch erscheinen: Schreibfehler im Text, zudem die fragwürdigen Bilder und der Mangel an weiteren Berichten.
Die Nachricht schlug dennoch Wellen, erreichte laut „RegionalHeute“ über 100.000 Aufrufe und verbreitete Schrecken. Eine Nutzerin klärte damals unter dem TikTok-Beitrag auf: Kolossos funktioniere einwandfrei. Die Fotos könnten nicht echt sein.
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Polizei bestätigt: Kein Unfall im Heide Park
Mit ihrem Misstrauen war sie nicht die einzige. Mehrere Menschen wollten Klarheit – und fragten gleich bei den Profis nach: „Fakecheck“. Das Funk-Portal deckt regelmäßig Fake News auf und auch im Fall von Heide Park ist es sich sicher: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um ein gefälschtes KI-Video.
Die Polizei bestätigt diese Vermutung und schreibt: „Einen solchen Vorfall hat es hier jedoch auch nicht gegeben. Der Inhalt entspricht demnach nicht der Wahrheit.“ Die Sensationsmeldung entpuppte sich also vollständig als Fake News. Das hat übrigens auch der Heide Park gegenüber „Fakecheck“ bestätigt.
„RHN News“ hat auf die Nachfragen des Portals aus dem Funk-Netzwerk nicht reagiert, offenbar aber Tiktok. Das Unternehmen wurde nämlich mit dem Fake-Video ebenfalls konfrontiert mit der Frage: Warum wird so etwas nicht gelöscht? Mittlerweile sind weder das Video noch das dazugehörige Account mehr auffindbar.
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Dennoch hat das Video viele Menschen erschüttert und wirkt auch im Nachhinein noch verstörend. Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass nicht alle Clips, die in den sozialen Medien verbreitet werden, wirklich glaubwürdig sind.