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Niedersachsen: Bittere Zahlen kommen ans Licht – sie betreffen vor allem Jüngere

Bittere Zahlen des Statistikamts sind ans Licht gekommen – und zeigen die Realität in Niedersachsen. Mehr dazu hier.

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In Niedersachsen war 2024 jeder sechste Mensch von Armut bedroht. Als arm galt, wer allein lebt und monatlich weniger als 1.284 Euro zur Verfügung hat. Das Landesamt für Statistik stellte fest, dass die Armutsgefährdungsquote im Vergleich zu 2023 leicht um 0,2 Prozentpunkte gestiegen ist.

Die Zahlen sind erschreckend: Insgesamt waren etwa 1,3 Millionen Menschen in Niedersachsen betroffen – das entspricht 16,6 Prozent der Bevölkerung. Der Bundesdurchschnitt lag bei 15,5 Prozent. Als armutsgefährdet gelten Personen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens erhalten. Die Schwellenwerte hängen von der Haushaltsgröße ab.

Niedersachsen: Armutsrisiko steigt an

In Niedersachsen lag die Grenze für einen Vier-Personen-Haushalt bei 2.697 Euro. Alleinerziehende mit einem Kind galten bei einem Einkommen unter 1.669 Euro als arm. Besonders stark betroffen waren laut Angaben des Statistikamts junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren. Hier betrug die Armutsgefährdungsquote 25,4 Prozent.

Diese Altersgruppe verzeichnete laut dem „ndr“ einen Anstieg um 2,2 Prozentpunkte. Bei Menschen ab 65 Jahren lag die Quote bei 18,3 Prozent, ebenfalls mit leichtem Anstieg. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren zu 20,1 Prozent armutsgefährdet. Ihre Quote sank aber im Vergleich zu 2023 um 0,3 Prozentpunkte.

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Familienarmut bleibt hoch

Alleinerziehende in Niedersachsen waren weiterhin stark betroffen. Ihre Armutsquote sank nur geringfügig von 41,5 auf 40,9 Prozent. In Familien mit drei oder mehr Kindern galten 27,8 Prozent als armutsgefährdet – genauso wie im Vorjahr. Gründe für diese Entwicklungen nannte das Statistikamt nicht.

Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen erklärte, dass Armut ein Ergebnis politischer Entscheidungen sei. Geschäftsführer Fabian Steenken ergänzte gegenüber dem „ndr“, dass Armut kein Schicksal sei und damit auch veränderbar. Der Zusammenschluss forderte unter anderem Sozialwohnungen, kostenlose Nahverkehrstickets und mehr Kitaplätze für arme Familien. Niedersachsen braucht dringend neue Strategien gegen Armut. Die aktuellen Zahlen zeigen, wie viele Menschen auf Unterstützung angewiesen sind.


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