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Jedes Jahr zum TÜV in Niedersachsen? EU-Vorschlag sorgt für Furore

Sollten ältere Autos jedes Jahr zum TÜV? Ein EU-Vorschlag sorgt für Furore. Das Land Niedersachsen hat dazu eine klare Meinung.

© imago images / Eibner

Hauptuntersuchung: Neue TÜV-Pflicht kostet extra

Die neue TÜV-Pflicht kostet extra. Erfahre alle Einzelheiten in diesem Video.

Für viele Autofahrer ist es ein leidiges Thema, aber er ist ein Muss: der TÜV. Normalerweise geht es für Autos alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Doch ein EU-Vorschlag offenbart ein anderes Szenario. Statt alle zwei Jahre könnten Autofahrer in der Vorstellung jedes Jahr zum TÜV. Zumindest, wenn das Auto älter ist.

Das Land Niedersachsen hält von diesem Vorschlag allerdings nicht viel.

Niedersachsen zweifelt an EU-Vorschlag

Die von der EU-Kommission geplante jährliche Pflichtinspektion für ältere Autos stößt in Niedersachsen auf Kritik. „Gerade in Deutschland sind die Fahrzeugflotten im europäischen Vergleich modern und gut gewartet“, sagte der Verkehrsminister und designierte Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Ein solcher Vorschlag würde vor allem Menschen mit kleinerem Einkommen treffen – diejenigen, die auf ältere Gebrauchtwagen angewiesen sind.“

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Auch niedersächsische EU-Abgeordnete von SPD, CDU und FDP sind dem Bericht zufolge gegen das Vorhaben. Eine jährliche Inspektion würde mehr Aufwand, mehr Kosten und keine nachgewiesene Verbesserung der Sicherheit bedeuten, sagte der CDU-Politiker David McAllister.

Etwa jedes zweite ältere Auto hat Mängel

Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge steigt die Mängelquote bei Autos mit dem Alter spürbar an: Im Jahr 2023 kamen demnach 94 Prozent der Autos im Alter von drei bis fünf Jahren ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung. Bei Autos, die älter als neun Jahre waren, traf das auf lediglich 54 Prozent zu.


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Laut EU-Kommission zielt der Vorschlag auf unsichere Fahrzeuge ab, die zu Unfällen, Todesfällen und Verletzungen führten. „Die EU ist fest entschlossen, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 um 50 Prozent zu senken“, sagte EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas. (dpa)