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Tui-Chef schlägt Alarm! Staat macht Urlaub zum Luxus – „Künstlich verteuert“

Tui-Chef Sebastian Ebel kritisiert die Urlaubs-Politik der Bundesregierung scharf. Branchenvertreter unterstützen seine Aussagen.

Tu-Chef Sebastian Ebel
© IMAGO/HMB-Media

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Die Reiselust ist auch in diesem Sommer ungebrochen, doch viele Urlauber spüren es deutlich: Ferien werden teurer. Besonders Flugreisen reißen schnell ein Loch in die Haushaltskasse. In diesem Sommer sind die Preise für Pauschalreisen in manchen Fällen drastisch gestiegen. Das betrifft vor allem Familien mit fixen Reisezeiten. Auch der Reisekonzern Tui beobachtet die Entwicklung mit Sorge.

Konzernchef Sebastian Ebel hat nun deutliche Worte gefunden – und macht dafür nicht nur die Airlines verantwortlich. Auch der Staat gerät ins Visier der Kritik.

Tui-Chef rechnet mit der Politik ab

Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender von Tui, kritisiert die politischen Rahmenbedingungen für Urlaubsreisen in Deutschland scharf. „Deutschland hat die höchsten Abgaben und Steuern beim Fliegen!, sagte er gegenüber Bild. Aus seiner Sicht verteuert der Staat den Urlaub gezielt.

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Besonders deutlich wird Ebel beim Thema Kundengeldabsicherung: „Der Staat verteuert die Pauschalreise durch einen überdimensionierten Sicherungsfonds, der inzwischen im Geld schwimmt.“ Die Belastung treffe nicht nur Unternehmen, sondern vor allem Verbraucherinnen und Verbraucher. „Das Geld wird den Verbrauchern und den Unternehmen aus der Tasche gezogen – unter Aufsicht und mit Billigung der Bundesjustizministerin.“

Tui fordert Kurswechsel – und bekommt Rückendeckung

Auch politisch sieht Ebel dringenden Handlungsbedarf. Mit Blick auf die Parteivorsitzenden Friedrich Merz (CDU) und Lars Klingbeil (SPD) sagt er: „Herr Merz und Herr Klingbeil haben dem Land eine neue Wirtschaftspolitik versprochen, sie könnten die deutschen Urlauber längst entlasten und den Urlaub günstiger machen, wenn die politische Botschaft in den Ministerien auch umgesetzt würde.“ Seine Warnung ist unmissverständlich: „Versprechen muss man halten, sonst verliert Politik weiter an Glaubwürdigkeit.“

Rückendeckung bekommt der Tui-Chef von der Vorsitzenden des Verbands unabhängiger Reisebüros VuSR, Marija Linnhoff. Auch sie spricht von einer massiven Belastung der Branche. „Er spricht das aus, was viele in der Touristikbranche seit Jahren erleben, aber viel zu selten offen ausgesprochen wird“, so Linnhoff gegenüber News38. Die Regulierung sei praxisfern und für viele Reiseanbieter nicht mehr nachvollziehbar.

„Unverhältnismäßige Belastung“

Linnhoff betont: „Die Belastung der Urlauberinnen und Urlauber – sowie der gesamten Branche – durch Steuern, Abgaben und bürokratische Hürden ist mittlerweile unverhältnismäßig.“ Der Sicherungsfonds sei längst überfinanziert, trotzdem werde an hohen Gebühren festgehalten. Das sei „nicht mehr erklärbar“.

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Auch sie kritisiert die hohen Abgaben im Luftverkehr. Diese verteuerten Pauschalreisen, Familienurlaube und Flugangebote massiv. „Dass die Politik einerseits von Wirtschaftswende spricht, aber gleichzeitig Outgoing-Tourismus und Urlaubsreisen strukturell verteuert, ist aus unserer Sicht ein Widerspruch.“


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Linnhoff nennt aber auch auch Ausnahmen. Der CDU-Politiker und Tourismuskoordinator der Bundesregierung, Dr. Christoph Ploß, habe die Bedeutung der Branche erkannt. Doch: „Diese politischen Impulse verlaufen sich zu oft im Verwaltungsapparat – dort, wo Entscheidungen verschleppt statt gestaltet werden.“