Mallorca gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Besonders der Playa de Palma mit dem berüchtigten Ballermann zieht jedes Jahr Hunderttausende an. Party, Alkohol und Dauerbeschallung sind dort längst Alltag – und genau das sorgt für Unmut. Diese Thematik sorgt auch bei Tui für Ärger.
Während Anbieter wie Tui gezielt mit dem Partyleben an der Playa werben, wächst auf der Insel die Ablehnung. Der Massentourismus bringt Lärm, Müll und steigende Mieten. Viele Einheimische wollen vor allem die trinkfreudigen Urlauber nicht mehr. Reiseveranstalter wie Tui geraten zunehmend unter Druck – politisch und gesellschaftlich.
TUI im Kreuzfeuer der Kritik
Mallorca bleibt eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen – trotz wachsender Spannungen vor Ort. Während Demonstrationen und Protestaktionen auf der Insel zunehmen, geraten nun auch die großen Reiseveranstalter unter Druck. Besonders Tui steht im Zentrum der Diskussionen. Der Konzern bietet weiterhin Urlaube an der Playa de Palma an – mit dem vollen Versprechen auf Party und Sonne. Doch das sorgt für Kritik aus der Politik. Der Vorwurf: Tui ignoriere die Lage auf der Insel. Gleichzeitig zeigt sich Tui selbst zunehmend irritiert über die Wortmeldungen aus Berlin.
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Auf Mallorca wächst der Frust über den Massentourismus. In Orten wie Santanyi kam es zu Demonstrationen, Protestaktionen und Schmierereien, wie die BILD Zeitung berichtet. An Hauswänden prangten zuletzt rote Schriftzüge wie „Deutsche raus“. Die deutsche Politik zeigt sich alarmiert. In der BILD warnte ein Sprecher: „Die ausländer- und deutschfeindlichen Parolen gegen Urlauber auf Mallorca sind nicht hinnehmbar.“ Tui-Chef Sebastian Ebel reagiert deutlich auf die Aussagen deutscher Politiker. Im Gespräch mit der BILD sagt er: „Ich halte es für unpassend, wenn deutsche Politiker den Spaniern Ratschläge geben. Es gibt hier in Deutschland genug für sie zu tun“. Eine klare Ansage – und eine öffentliche Abrechnung mit der Politik in Berlin. Der TUI-Chef bleibt bei seiner Linie. Auf Nachfrage von BILD erklärt er erneut: „Gespräche sind wichtig, öffentliche Ratschläge nicht. Da sollten wir uns um Deutschland kümmern.“ Es ist nicht das erste Mal. dass der Manager seine Worte in Richtung Berlin richtet (wir berichteten).
CDU-Minister fordert Konsequenzen
Hessens Europaminister Manfred Pentz (CDU) lässt diese Aussagen nicht unbeantwortet. Auch er äußert sich in der BILD. Er warnt die spanische Regierung, deutsche Touristen „für innenpolitische Probleme Spaniens“ „in Geiselhaft“ zu nehmen. Gleichzeitig geht er auf die Reiseveranstalter los. Sein Vorwurf: Sie „kennen das Problem vor Ort“ und müssten handeln. Pentz fordert von Anbietern wie TUI entweder Preisnachlässe oder alternative Angebote. Der Reisegigant bewirbt jedoch weiterhin Reisen nach El Arenal, wie ein Blick ins Netz zeigt. Unter anderem mit dem Slogan: „Du liebst die Sonne, das Meer und das wilde Leben? Dann erwartet Dich am Playa de Palma auf der Baleareninsel Mallorca in Spanien eine turbulente Atmosphäre mit zahlreichen Hotels, Einkehr- und Freizeitangeboten.“
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Inmitten der Debatte kam es zu einem Krisen-Gipfel. Am 16. Juli trafen sich Vertreter von TUI, darunter Top-Manager Ellerbeck, mit Minister Pentz und der balearischen Regierungschefin Marga Prohens. Laut einem internen Protokoll der BILD ging es um die Ursachen des Protests und mögliche Maßnahmen. TUI zeigt sich gesprächsbereit und dankt im Anschluss für den Dialog. Doch nur wenige Tage später folgt die öffentliche Breitseite von Konzernchef Ebel. Die Debatte um deutsche Urlauber auf Mallorca bleibt angespannt. Während TUI an seinem Angebot festhält, fordern Politiker ein Umdenken. Der Konflikt zeigt: Tourismus ist längst mehr als nur Reisegeschäft – er ist zum politischen Thema geworden.