Niedersachsen steht seit Jahren an der Spitze der deutschen Spargelproduktion. Doch aktuelle Zahlen werfen einen Schatten auf diese Erfolgsgeschichte. Laut dem Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) verzeichnet das Bundesland 2025 einen deutlichen Einbruch in der Ernte. Die Erntemengen sinken, die Anbauflächen schrumpfen – und das hat Folgen.
Erstmals seit fast zwei Jahrzehnten erreicht Niedersachsen einen Tiefstand bei der Spargelernte. Trotz seiner führenden Rolle im bundesweiten Vergleich sind die Rückgänge spürbar. Der Blick auf die neuen Zahlen zeigt: Die Sorgen vieler Landwirte sind nicht unbegründet.
Niedersachsen: Ernte bricht deutlich ein
In Niedersachsen wurden 2025 laut vorläufigen Ergebnissen des LSN 19.654 Tonnen Spargel geerntet. Damit liegt die Menge um 13,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Es ist die niedrigste Spargelernte im Land seit dem Jahr 2006. Auch die ertragsfähige Fläche verringerte sich. Sie schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent auf 3.828 Hektar. Diese Entwicklung sei laut LSN ein fortgesetzter Trend der letzten Jahre.
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Der durchschnittliche Ertrag pro Hektar liegt 2025 bei 51,3 Dezitonnen. Das ist deutlich weniger als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der bei 55,3 Dezitonnen lag. Ein möglicher Grund dafür sind ungünstige Witterungsbedingungen – anhaltende Trockenheit und Regenschäden könnten den Rückgang verursacht haben, wie das Landesamt mitteilt.
Trotz Rückgang weiter Spitzenreiter
Trotz des historischen Einbruchs bleibe Niedersachsen das wichtigste Spargelanbaugebiet in Deutschland. Mit einem Anteil von 19,9 Prozent stammen laut dem LSN weiterhin der größte Teil des bundesweiten Spargels aus dem Bundesland. Doch diese Spitzenposition könnte künftig wackeln. Denn die Anbaufläche gehe weiter zurück. Gleichzeitig nimmt die noch nicht ertragsfähige Fläche zu. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um 17,1 Prozent.
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Ob diese neu gepflanzten Flächen in den kommenden Jahren zu einer höheren Ernte führen, ist unklar. Das Landesamt äußert Zweifel. Angesichts häufig berichteter Faktoren, wie dem Mangel an Erntehelfern, sinkender Nachfrage oder gestiegenen Produktionskosten, kann ein Zuwachs der nicht ertragsfähigen Flächen auch bedeuten, dass Anbauflächen vermehrt nicht abgeerntet wurden, so das LSN.