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„Tatort“ aus Dresden: Frauenfeindlich? Diese Szene kann die ARD nicht so stehen lassen

Bei den Dreharbeiten zum Dresdner „Tatort: Totes Herz“ muss die Regie plötzlich eingreifen. Diese Szene können sie so nicht ausstrahlen.

Tatort Dresden
© MDR/MadeFor/Hardy Spitz

Tatort: Das sind die bekanntesten Ermittler-Teams

Die Krimiserie „Tatort“ begeistert schon seit Jahrzehnten die deutschen TV-Zuschauer. Sonntags um 20.15 Uhr lösen unterschiedliche Kommissaren-Teams Mordfälle in der ARD. Aktuell ermitteln 22 Ermittler-Teams in 20 deutschen Städten, sowie in Wien und Zürich. Wir stellen euch die bekanntesten aktuellen Besetzungen vor.

Noch nie ist es so wichtig gewesen, politisch-korrekt zu handeln wie in diesen Zeiten. Gerade im Netz wird jeder Schritt kritisch beäugt. Wer sich einen Fehltritt leistet, kassiert sofort eine Rechnung dafür. Das ist auch den „Tatort“-Machern bewusst.

Bei den Dreharbeiten zum „Tatort: Totes Herz“ hat die Regie deshalb im richtigen Moment eingegriffen und die ARD vor einem potenziellen Shitstorm bewahrt. Für die meisten Zuschauer scheint es ein unbedeutendes Detail zu sein, doch bei der Krimi-Produktion will man nichts dem Zufall überlassen.

ARD gewährt Blick hinter die Dresdner „Tatort“-Kulissen

Am Sonntag (8. Januar) zeigt die ARD einen neuen Fall aus Dresden. Das beliebte Ermittler-Trio Gorniak, Winkler und Schnabel untersucht den Mord in einem Familienunternehmen. Das Verhältnis zwischen den Angehörigen wirkt höchst angespannt. Als die Obduktion der Leiche offenbart, dass die ermordete Frau am „Broken-Heart-Syndrom“ gelitten hat, nehmen die Ermittlungen eine plötzliche Wende.

Damit es nach der Ausstrahlung nicht in Wirklichkeit zu bösen Überraschungen kommt, schauen die „Tatort“-Macher bei den Dreharbeiten ganz genau hin, wie ein neues Video vom Set zeigt. Vor dem Sendetermin von „Totes Herz“ zeigt die ARD den Zuschauern im Netz, wie es hinter den Kulissen abläuft. Schnell fällt auf: Abseits der Kamera wird deutlich mehr gelacht, als man bei einem dramatischen Krimi wie diesem erwarten würde.

„Tatort“-Regisseur muss eingreifen – es geht um die Gleichberechtigung der Frauen

Bei einer bestimmten Szene vergeht Regisseur Andreas Herzog jedoch das Lachen. Es ist ein zunächst unscheinbarer Anblick: Gorniak, Winkler und Schnabel gehen nacheinander zu einem Flussufer. Kommissariatsleiter Schnabel (gespielt von Martin Brambach) läuft dabei vor den Frauen und gibt die Richtung an.

In diesem Augenblick geht der Regisseur plötzlich dazwischen: „Wisst ihr, was mich stört? Wenn der Chef vorneweg geht und die zwei Frauen hinterherdackeln, das kommt mir irgendwie komisch vor.“ Zwar ist Schnabel der Vorgesetzte von Gorniak und Winkler, doch die wahren Hauptrollen in Dresden spielen die Frauen. Da wirkt es alles andere als modern und fortschrittlich, wenn sie wie kleine Kinder ihrem Chef auf Schritt und Tritt folgen müssen. Im schlimmsten Fall könnte dieses Bild den Eindruck erwecken, die Frauen werden von ihrem männlichen Kollegen klein gehalten und unterdrückt. Um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, greift Andreas Herzog direkt ein und lässt die Szene noch einmal drehen.


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Der „Tatort: Totes Herz“ wird am Sonntag, den 8. Januar, um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Sendung verpasst? Der Film ist anschließend für sechs Monate in der ARD-Mediathek zu sehen.