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Freibäder in Deutschland sorgen mit Outfit-Verbot für Wirbel – Burkinis und lange Badekleidung tabu

In zwei Freibädern in Deutschland wurde nun ein strenger Dresscode verhängt. Doch es gibt auch Kritik an der Maßnahme.

© IMAGO/Panama Pictures

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Die Freibad-Saison ist eröffnet. Doch während die meisten einfach nur auf der Wiese liegen und die Sonne genießen, ein paar Bahnen ziehen und Pommes essen wollen, sorgen Gewalt und strengere Regeln für Wirbel.

In Baden-Württemberg wurde beispielsweise nun die Badeordnung bei zwei Freibädern angepasst und ein strenger Dresscode verhängt. Allerdings sorgt das neue Verbot nicht nur für Begeisterung.

Freibäder verbieten Burkinis und weite Hosen

Die Gewalt in einigen Freibädern nimmt von Jahr zu Jahr zu – das ist die traurige Realität. Einige Einrichtungen haben deshalb sogar schon Sicherheitspersonal. In einem Schweizer Urlaubsort müssen Ausländer deshalb nun sogar draußen bleiben (hier mehr dazu). Aber auch in Deutschland sorgen Freibäder in Baden-Württemberg nun mit einem strengen Dresscode für Aufsehen.

„Aufgrund wiederholter Vorfälle, die zu erhöhtem Arbeitsaufwand und vielen Beschwerden geführt haben, sehen wir uns gezwungen, die Bekleidungsordnung im Parkschwimmbad anzupassen“, heißt es in der neuen Badeordnung des Parkschwimmbads Lörrach. Gestattet sei ab sofort nur „klassische Badekleidung“ wie „Badehosen, Bikinis mit Oberteil sowie Schwimm- oder Badeanzüge, die oberhalb des Ellenbogens und oberhalb des Knies enden.“ Damit sind Burkinis und weite Hosen verboten.

Neue Badeordnung aus dem Parkschwimmbad Lörrach. Foto: Parkschwimmbad Lörrach

Außerdem muss die Badekleidung aus Kunstfaser beziehungsweise Synthetik bestehen. Wer sich nicht daran hält, droht aus dem Freibad rauszufliegen – so die klare Ansage. Ziel der neuen Regeln sei es „die Wasserqualität zu verbessern und mehr Hygiene in den Becken zu gewährleisten“. Die gleichen Vorgaben gelten auch im Freibad Müllheim.

Grüne sehen Diskriminierung in neuer Regel

Von Seiten der Grünen des Ortsverbands Markgräflerland gibt es Kritik: „Es ist unglaublich, dass diese paar Zentimeter Stoff für die Wasserqualität ein Problem darstellen sollen. Die Badeordnung in ihrer aktuellen Form ist nicht neutral. Sie diskriminiert – wenn auch indirekt, aber dennoch sehr real.“


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Manuel Ostermann, erster stellvertretender Vorsitzender der DPolG Bundespolizeigewerkschaf, glaubt, dass die neue Kleiderordnung auch Straftaten eingrenzen könnte. „Ein starkes Signal für die sexuelle Selbstbestimmung und individuelle Freiheit von Frauen. Darüber hinaus ist es ein Fakt, dass überdurchschnittlich viele Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Bädern und Badestellen von ausländischen Tätern begangen werden“, schrieb er auf „X“.  

Lörrachs Stadtsprecher Alexander Fessler vermerkt, dass die Beschwerden seit der Einführung auf jeden Fall zurückgegangen seien. „Ob die neue Kleiderordnung sexuelle Übergriffe verhindern kann, vermögen wir nicht zu beurteilen. Sie gilt für alle Badebesucher und Besucherinnen gleich, ohne Ausnahme nach Geschlecht und Religion“, so Fessler gegenüber der „Schwäbischen„.