Transparenz und Fairness spielen im Einzelhandel eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn es um die Bewerbung von Sonderangeboten geht. Kunden vertrauen darauf, dass beworbene Produkte nicht nur günstig, sondern auch überall verfügbar sind.
Doch was passiert, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden? Ein aktueller Fall aus Frankreich zeigt, wie schwerwiegend die Folgen sein können. Im Zentrum des Konflikts steht die deutsche Discounterkette Lidl, die sich gegen ihren Konkurrenten Intermarché verantworten musste.
Lidl und die Folgen irreführender Werbung
Das französische Berufungsgericht verurteilte Lidl zur Zahlung von 43 Millionen Euro an Intermarché. Grund war eine Marketingstrategie, die zwischen 2017 und 2023 rund 370 TV-Spots umfasste. In den Werbungen hatte Lidl Produkte zu besonders günstigen Preisen beworben, gewährte daraufhin jedoch nicht die flächendeckende Verfügbarkeit in seinen Filialen. Die Richter werteten dies als „unlauteren Wettbewerb“.
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Besonders problematisch war die Tatsache, dass Lidl weder sicherstellte, dass die Produkte in allen Filialen verfügbar waren, noch dafür sorgte, dass sie über den beworbenen Zeitraum von 15 Wochen verfügbar blieben. Ein Hinweis in den Werbespots verwies Kunden darauf, die Liste der teilnehmenden Filialen online einzusehen. Diese Information war aus Sicht des Gerichts jedoch „zu diskret“, um Verbraucher ausreichend zu informieren.
Gerichtsurteil belastet Lidls Ruf
Intermarché legte bereits 2019 eine Klage gegen Lidl ein, doch zunächst entschied ein französisches Gericht 2022 zugunsten des Discounters. Nach einer Berufung musste Lidl sich jedoch erneut verantworten. Das Urteil des Berufungsgerichts fiel eindeutig aus: Die Strategie von Lidl wurde als bewusste Täuschung eingestuft, weshalb das Unternehmen zur hohen Strafzahlung verurteilt wurde.
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Mit dem Urteil setzt das Gericht ein klares Zeichen gegen irreführende Geschäftspraktiken im Einzelhandel. Für Lidl ist dies nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern auch ein Imageschaden, der in einem konkurrenzreichen Markt langfristige Folgen haben könnte.
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