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Kreis Peine: Ehepaar will Kita-Platz für den Sohn – und greift zu drastischen Maßnahmen

Ein Ehepaar aus dem Landkreis Peine erlitt eine regelrechte bürokratische Tortur. Nun fordern sie Schadensersatz.

Ein Ehepaar aus dem Landkreis Peine erlitt eine regelrechte bürokratische Tortur. Nun fordern sie Schadensersatz. (Symbolbild)
© IMAGO/Christian Ohde

Kleinkind in Kita erstickt: Das sagen die Anwälte beim Gerichtstermin

Zwei Erzieherinnen stehen in Gelsenkirchen wegen fahrlässiger Tötung eines Zweijährigen vor Gericht. "DER WESTEN" war vor Ort und hat mit einem Anwalt der Familie des Opfers und dem Anwalt einer Angeklagten gesprochen.

Die Geschichte eines Ehepaars aus dem Landkreis Peine gleicht einem regelrechten Drama. Nun verlangen sie Gerechtigkeit und Schadensersatz.

Sie wollten einfach nur einen Kita-Platz für ihren Sohn. Doch das stellte sich als schwieriger heraus, als anfangs gedacht. Die ganze Geschichte geht aus einer Pressemitteilung des Landgerichts Hildesheim hervor.

Kreis Peine: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Odyssee der jungen Familie aus Peine begann im Januar 2021. Sie beantragten, dass ihr Sohn auf die Warteliste von drei ausgewählten Kindertagesstätten gesetzt wird. Sie waren fest davon überzeugt, dass ihr Nachwuchs bis zum 01.01.2022 einen Kitaplatz bekommen würde. Doch Fehlanzeige. Der Landkreis Peine, als zuständiger Träger der öffentlichen Jugendhilfe, schickte ihnen im Oktober 2021 eine niederschmetternde Nachricht: Alle Plätze in den gewünschten Einrichtungen seien belegt, und eine Aufnahme zum gewünschten Termin sei unwahrscheinlich.

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Die Eltern waren fassungslos. Trotzdem suchten sie weiter verzweifelt nach einer Lösung. Der Landkreis Peine schlug ihnen als Alternative vier Tagesmütter vor – aus verschiedenen Gründen lehnte das Ehepaar diese ab. Doch die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam in Deutschland. Das behinderte die Suche nach einer Lösung extrem und machte vieles komplizierter. Schließlich, nach endlosen Bemühungen und Enttäuschungen, vermittelte die Stadt Peine den Eltern einen Platz in einer Einrichtung eines freien Trägers. Doch auch hier sollte das Drama weitergehen.

Die Familie kämpft für Schadensersatz und Gerechtigkeit

Doch die Kita, die der Landkreis Peine vermittelt hatte, erfüllte die pädagogischen Ansprüche der Eltern nicht und sie kündigten den Vertrag wieder. Enttäuscht und verärgert erhoben die Eheleute anschließend Untätigkeitsklage gegen den Landkreis beim Verwaltungsgericht Braunschweig. Dies brachte ihnen einen langwierigen Rechtsstreit ein, der erst im Oktober 2022 beendet werden konnte, da das Paar eigenständig einen Betreuungsplatz für ihren Sohn organisieren konnte. Dieser Rechtsstreit wiederum im Leben der Kläger hatte große Wellen geschlagen.


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Die Familie behauptet, dass sie von Januar bis Oktober 2022 gezwungen war, durch den Rechtsstreit ihre Arbeitsstunden zu reduzieren. Nur so hätten sie sich ausreichend um ihren Sohn kümmern können. Der unermüdliche Kampf habe seine Spuren hinterlassen –und zwar in Form von Geld in einer Höhe von 15.000 Euro. Sie fordern Schadensersatz und Gerechtigkeit für die langwierige Prozedur der Bürokratie.