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Rente: Beamte wiegen sich oft in Sicherheit – Experten warnen davor, „bitter enttäuscht“ zu werden

Im Schnitt erhalten Renten-Bezieher 1.550 Euro brutto pro Monat. Doch Beamte im öffentlichen Dienst bekommen durchschnittlich mehr.

Im Schnitt erhalten Renten-Bezieher 1.550 Euro brutto pro Monat. Doch Beamte im öffentlichen Dienst bekommen durchschnittlich mehr.
© IMAGO/Westend61

So hoch ist die Pension im Vergleich zur Rente

Wer als Beamter in den Ruhestand geht, erhält in Deutschland eine Pension. Diese fällt deutlich höher aus als die Rente, selbst, wenn man dort den monatlichen Höchstbetrag einzahlt. Konkrete Zahlen gibt es hier im Video.

Ruhestand ist nicht gleich Ruhestand! In Deutschland gibt es dabei große Unterschiede. So erhalten Arbeitnehmer meistens eine gesetzliche Rente, Beamte im öffentlichen Dienst eine Pension. Vor allem in der Höhe der Altersbezüge unterscheiden sich die zwei Systeme maßgeblich.

So beziehen Bundesbeamte im einfachen und mittleren Dienst im Durchschnitt eine Pension von 2.170 Euro, wie aus dem Versorgungsbericht des Bundes hervorgeht. Im gehobenen Dienst sind es monatlich sogar 2.780 Euro, im höheren Dienst 4.870 Euro. Zum Vergleich: Ruheständler mit einer gesetzlichen Rente erhalten durchschnittlich rund 1.550 Euro brutto monatlich.

Rente: Pensionen werden gekürzt

Beamte haben also oft den Eindruck, dass sie sich keine Sorgen um ihre Pension machen müssen, da sie nach Erreichen ihrer vollen Dienstjahre eine gute Rente erhalten. Aber: „Wer darauf vertraut, wird am Ende bitter enttäuscht werden“, wissen Christof Scheffelmeier, Tim Wanke und Shan Mirza, Gründer des Unternehmens Moneycops.

Denn die Realität sieht anders aus. In der Vergangenheit wurden bereits mehrere Kürzungen an den Pensionen vorgenommen. Früher erhielten Beamte nach 35 Dienstjahren 75 Prozent ihres letzten Gehalts, heute müssen sie 40 Jahre arbeiten, um 71,75 Prozent zu erhalten.

Die Pension kann sich künftig weiter ändern, da die demografische Entwicklung dazu führt, dass immer mehr Beamte in den Ruhestand gehen. Die finanziellen Mittel, aus denen die Pensionen finanziert werden, sind jedoch begrenzt. Je höher der Anteil der Beamtenpension am Bundeshaushalt ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Pensionen in Zukunft gekürzt werden.

Rente: Experten geben Tipps

Die Finanzexperten von Moneycops betonen die Notwendigkeit einer zusätzlichen Altersvorsorge für Beamte, um einen sorgenfreien Ruhestand zu gewährleisten und den Lebensstandard im Alter zumindest teilweise zu halten. Sie weisen darauf hin, dass ein durchschnittliches Gehalt kaum ausreiche, um Haus und Auto abzuzahlen und eine Familie zu versorgen. Und: Die steigende Inflation führe dazu, dass Geld immer weniger wert sei.

A. Brühl; dpa Infografik Foto: A. Brühl; dpa Infografik

Die Experten für Finanzen geben für die Altersvorsorge Tipps. Zunächst sollte man klare Ziele für die Pensionierung setzen. Es sei wichtig zu wissen, welchen Lebensstandard man sich im Ruhestand wünsche und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese Ziele zu erreichen. Dabei sollten Faktoren wie Inflation, Steuern, Marktentwicklungen, Niedrigzinsen und mögliche Kürzungen berücksichtigt werden.

Zudem sollten Beamte mögliche Abzüge bei ihrer Pensionierung einplanen. Oftmals werden die Kosten für Pflege und Lebensunterhalt im Alter unterschätzt. So müssen beispielsweise die Kosten für die Krankenversicherung im Alter selbst getragen werden. Und: Die Pension wird ab 2040 voll besteuert, was zu hohen Abzügen führen kann.

Rente: „Kein Geld liegenlassen“

Für Beamte gibt es spezielle Lösungen, bei denen sie zusätzliche staatliche Förderungen für den Vermögensaufbau erhalten können. „Hier sollte man seine Möglichkeiten prüfen und früh handeln, um kein Geld liegenzulassen“, raten die Experten.


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Abschließend raten Scheffelmeier, Wanke und Mirza dazu, die verschiedenen Möglichkeiten und Anbieter auf dem Markt sorgfältig zu vergleichen und abzuwägen. Eine genaue Analyse der eigenen Situation sei wichtig, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.