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Mehr Gehalt durch Klimaschutz – so profitierst du im April

Damit Arbeitnehmer nicht unter Klimaschutz-Maßnahmen leiden, sondern ein besseres Gehalt kriegen, gibt es wichtige Änderungen im April.

Mehr Gehalt durch Klimaschutz? So kann’s gelingen.
© IMAGO/imagebroker

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Klimaschutz ist wichtig, da sind sich Wissenschaftler und weite Teile der Bevölkerung einig. Auch die Ampel-Regierung hat sich auf dieses Ziel geeinigt. Nur das „wie“ ist heiß umstritten. Denn vielerorts kann der Umbau zum Klimaschutz grundlegend Dinge verändern. Menschen können ihren Arbeitsplatz, Familien ihr Gehalt verlieren.

Dass der Klimaschutz gegen Arbeitsplätze abgewogen wird, war bereits bei den Diskussionen um den Kohleausstieg zu sehen. Das soll sich jetzt ändern. Ab April können Angestellte sogar profitieren, ihr Gehalt könnte steigen.

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Gehalt und Qualifizierungsgeld: Das musst du wissen

Damit Menschen, deren Arbeitsplatz wegfällt, ihr Gehalt nicht verlieren, gibt es ab jetzt das Qualifizierungsgeld. Das haben das Arbeitsministerium und die Agentur für Arbeit mitgeteilt. Das Qualifizierungsgeld soll denjenigen helfen, deren Arbeitsplatz sich grundlegend verändert hat oder sogar abgeschafft wird. Ganz egal, ob die angestrebte Klimaneutralität der Unternehmen oder die zunehmende Digitalisierung dahinter steckt.

Die Betroffenen sollen sich mit dem Qualifizierungsgeld weiterbilden und so ihr Gehalt sichern oder sogar steigern können. Stimmt ein Angestellter einer Fortbildung zu und absolviert mehr als 120 Stunden, die nicht am Stück absolviert werden müssen, kann er das Qualifizierungsgeld bekommen. Bedingung ist, dass die Weiterbildung über eine arbeitsplatzbezogene, kurzfristige Anpassungsfortbildung hinausgeht.

Das Qualifizierungsgeld wird anstelle von Gehalt an den Arbeitnehmer gezahlt und sollte spätestens drei Monate vor Beginn der beruflichen Weiterbildung vom Arbeitgeber beantragt werden.

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Das Qualifizierungsgeld, dass von der Agentur für Arbeit ausgezahlt wird, beträgt 60 Prozent des Nettogehalts. Angestellte, die sich weiterbilden möchten und mindestens ein Kind haben, erhalten 67 Prozent des Nettogehalts. Die Differenz kann der Arbeitgeber ausgleichen. So steigt der Anreiz für den Arbeitgeber, seinen Angestellten eine Weiterbildung zu ermöglichen. Auch die Angestellten profitieren: Auf lange Sicht steigen die Chancen auf ein besseres Gehalt mit jeder Weiterbildung.

Wer profitiert von der neuen Regelung?

„Fast alle Branchen und Betriebe sind in den Auswirkungen – wenn auch sehr unterschiedlich – betroffen“, teilte eine Sprecherin des Arbeitsministeriums dem ZDF mit. „Insofern ist keine Beschränkung des Qualifizierungsgeldes auf ein Anwendungsfeld vorgesehen.“ In der Industrie seien beispielsweise Automobilhersteller, die Zulieferindustrie und Hersteller von Glas und Keramik betroffen. Kurzum: Alle Brachen, die viel Energie benötigen und in Richtung Klimaneutralität umstrukturieren.


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Auch Angestellte aus andere Sektoren könnten Qualifizierungsgeld erhalten, ist sich die Sprecherin sicher. Das betreffe Arbeitnehmer von Unternehmen, die sich wegen der zunehmenden Digitalisierung verändern. Beispielsweise Angestellte im Verlagswesen und im Bankenwesen, aber auch bei Versicherungen und im Einzelhandel.