Obwohl Donald Trump bislang wenig Greifbares im Nahostkonflikt erreicht hat, schlägt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu den US-Präsidenten für den Friedensnobelpreis vor. Doch wie wahrscheinlich ist eine solche Auszeichnung und wer darf sie eigentlich vorschlagen?
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Netanjahu: Trump soll Friedensnobelpreis bekommen
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Weißen Haus lobte Netanjahu Trumps „Streben nach Frieden und Sicherheit“, insbesondere im Nahen Osten. Trump schaffe derzeit Frieden „in einem Land, in einer Region nach der anderen“, sagte der israelische Regierungschef vor versammelter Presse.
Anschließend überreichte Netanjahu einen Brief an Trump, den er an das Nobelkomitee geschickt habe. Darin nominiert er den US-Präsidenten offiziell für den Friedenspreis. „Sie haben ihn verdient, und Sie sollten ihn bekommen“, so Netanjahu. Trumps Reaktion: „Wow. Gerade von Ihnen ist das sehr bedeutungsvoll.“
Welche Voraussetzungen gibt es für den Preis?
Der Friedensnobelpreis wird gemäß dem Testament von Alfred Nobel an Personen oder Organisationen verliehen, die sich „am meisten oder besten für die Brüderlichkeit zwischen den Völkern, für die Abschaffung oder Reduzierung stehender Heere und für die Abhaltung und Förderung von Friedenskongressen“ eingesetzt haben. Die Vergabekriterien sind bewusst offen gehalten, allerdings darf sich niemand selbst nominieren, auch Trump nicht.
Vorschlagsberechtigt sind unter anderem Regierungsmitglieder, Abgeordnete, Universitätsprofessoren (etwa in Geschichte, Recht oder Philosophie), frühere Friedensnobelpreisträger sowie Mitglieder des norwegischen Nobelkomitees.
Nach Ablauf der Nominierungsfrist prüft das Komitee die Vorschläge, erstellt eine Shortlist und holt externe Gutachten ein. Am Ende entscheiden die fünf Komiteemitglieder, möglichst einvernehmlich, notfalls per Mehrheitsentscheid.
Trumps Friedensbemühungen im Nahostkonflikt
Schon zu Beginn seiner zweiten Amtszeit gibt sich Donald Trump als Friedensstifter. Sein erster offizieller Gast im Weißen Haus war Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. Bei dem Treffen schlug Trump vor, Palästinenser aus dem Gazastreifen in Nachbarländer umzusiedeln und die Küstenenklave in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln. Ein Vorschlag, den Menschenrechtsorganisationen als Versuch ethnischer Säuberung kritisierten.
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Im Juni 2025 verkündete Trump eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Doch schon nach einer knappen Stunde heulten im Norden Israels wieder die Sirenen. Der US-Präsident griff zum Telefon und rief Netanjahu direkt an. Auf Truth Social schrieb er in Großbuchstaben: „Israel. Werft die Bomben nicht ab. Wenn ihr das tut, ist das eine schwere Verletzung der Waffenruhe. Bringt eure Piloten nach Hause!“