Veröffentlicht inPolitik

Asyl-Chaos in Europa: Deutschland allein auf weiter Flur

Neue Zahlen des BAMF belegen das Asyl-Chaos in der EU. Die Bestrebungen der Bundesrepublik werden dabei immer wieder zunichtegemacht.

© IMAGO/Funke Foto Services

NATO erhöht Verteidigungsziel auf fünf Prozent des BIP

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland sinkt, doch Probleme mit der Rückführung bleiben. Viele EU-Länder verweigern die Rücknahme von Migranten, für die sie laut Dublin-Verordnung zuständig sind. Besonders Italien, Griechenland, Bulgarien und Kroatien setzen das Asyl-System unzureichend um. Deutschland bleibt mit den Folgen dieser Migrantenpolitik allein gelassen. Zuerst hat die Bild berichtet.

+++ Das könnte dich auch interessieren: Bundespolizei überfordert mit Asyl-Grenzkontrollen: „Überstunden steigen dramatisch“ +++

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zeigt, dass Italien besonders häufig Rückführungen ablehnt. Im ersten Halbjahr 2025 genehmigte Italien zwar 4477 Rücknahmeersuchen, nahm jedoch keine Migranten aus Deutschland zurück.

Probleme bei der Asyl-Rückführung in die EU-Staaten

Ähnlich gering ist die Rückführungsrate anderer Länder wie Griechenland, Bulgarien und Kroatien.


Weitere Nachrichten:


Die Zahlen des BAMF unterstreichen, dass Deutschland das Dublin-Verfahren besser einhält. Von 20.574 Übernahmeersuchen, die Deutschland stellte, führten jedoch nur 3109 zum Ziel. Dies entspricht einer Rückführungsquote von etwa 15 Prozent. Im Vergleich nahmen die deutschen Behörden 29 Prozent der Migranten zurück, die andere EU-Länder zurückführen wollten.

Deutschland sucht nach gemeinsamer Lösung

Seit 2022 weigert sich Italien offiziell, Asylsuchende aus anderen EU-Ländern aufzunehmen. Rom begründete diesen Schritt mit hohen Asylzahlen. Trotz dieser Verweigerungstaktik toleriert Deutschland diese Haltung weiterhin und sucht nach Lösungen, das Gemeinsame Europäische Asylsystem effizienter umzusetzen.

Bis Ende Mai 2025 wurden in Deutschland rund 62.900 Asylanträge gestellt. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr könnten es etwa 151.000 sein, sofern saisonale Schwankungen unberücksichtigt bleiben. Damit wäre die Zahl der Anträge das zweite Jahr in Folge deutlich gesunken und würde den niedrigsten Stand seit 2020 erreichen.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.