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Salzgitter: Frau im Hospiz hat nur diesen letzten Wunsch – er geht tatsächlich in Erfüllung

Salzgitter: Frau im Hospiz hat nur diesen letzten Wunsch – er geht tatsächlich in Erfüllung

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Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. 

Gerda Fischer liegt seit Anfang Dezember im Hospiz in Salzgitter. Die 85-Jährige ist schwer an Krebs erkrankt, die Ärzte sehen keine Hoffnung mehr für ihre Genesung.

Doch Gerda lässt sich nicht unterkriegen. Sie kämpft dafür, dass ihr ein letzter Wunsch erfüllt wird. Und tatsächlich – dank der Pflegekräfte in Salzgitter kann sie ihren Traum noch erfüllen.

Salzgitter: Frau hat nur einen letzten Wunsch

Wie lange sie noch zu leben habe? „Das steht in den Sternen“, sagt Gerda. 2005 hatten Ärzte bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Lange kämpfte die Frau aus dem Kreis Peine gegen die schwere Krankheit. Doch 2014 kam heraus, dass der Krebs schon gestreut hatte.

Sie gelte inzwischen als „austherapiert“, erklärt Gerdas Schwiegertochter Regina Laukamp. Der Krebs werde nicht weiter behandelt. Im Hospiz erhalte ihre Schwiegermutter Medikamente, die die Schmerzen lindern sollen.

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Doch einen drängenden Schmerz können die Pflegekräfte zunächst nicht lindern. Den um ihre geliebte Katze „Hexe“, die jetzt ohne liebevolles Zuhause dasteht. Im Mai sei ihr Mann verstorben, sie selber liege im Hospiz, sagt Gerda. Bislang habe ihre Schwiegertochter die Katze in ihrer alten Wohnung versorgt, doch das sei kein Dauerzustand. Ihre schwarze Samtpfote ohne Betreuung – ein schrecklicher Gedanke.

Salzgitter: „Hexe wird uns überleben“

Das Ehepaar ging schließlich über zehn Jahre durch dick und dünn mit dem sanften Vierbeiner. Dabei war das eigentlich gar nicht so geplant. „Mein Mann und ich hatten schon immer Katzen“, sagt sie. Aber irgendwann war Schluss: „Wir waren zu alt.“

Doch dann kam „Hexe“ – und das änderte alles. „Wir hatten einen Kleingarten und da war die Katze mit einem Mal da. Ich konnte sie nicht abschieben, da haben wir sie behalten. Jetzt ist klar: ‚Hexe‘ wird uns überleben.“

Doch allein kann „Hexe“ das nicht schaffen. Wohin mit ihr? Gerda selbst kennt keine Katzenfreunde, die ihren geliebten Vierbeiner aufnehmen können. Eine vertrackte Situation, aber Gerda gibt nicht auf. „Den Schwestern habe ich von meiner Traurigkeit erzählt. Sie wollten sich in ihrem Wirkungskreis einmal umhören, ob jemand ‚Hexe‘ aufnehmen kann. Dann kam eine große Ruhe über mich und ich wusste, ich war mit meinen Sorgen in guten Händen. “

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Und tatsächlich: „Dann tat sich der Himmel auf. Die Schwester sagte, eventuell tut sich da etwas, es schwebt in den Wolken“, so formuliert es Gerda. Dank der tollen Unterstützung durch die Pflegekräfte habe sie eine Katzenliebhaberin gefunden, die in ihrem Herzen und in ihrer Wohnung noch Platz für „Hexe“ hatte.

Ihre Kinder haben die Katze in der vergangenen Woche zu dieser Frau nach Hildesheim gebracht – in ihr neues Zuhause. „Die Dame hat schon eine Katze und freut sich, dass sie jetzt eine zweite hat. Ich hoffe, sie ist da gut aufgehoben“, freut sich Gerda.

Salzgitter: Pflegekräfte erfüllen 85-jähriger Frau den letzten Wunsch

Sie ist zufrieden: „Hexe“ darf sich in Hildesheim auf weitere schöne Jahre freuen. „Gestern Abend hat ihre neue Besitzerin angerufen und sich bedankt und sich gefreut. Sie hat gesagt, dass sie sie nicht wieder hergibt. Ich sagte: Das hoffe ich auch.“

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Den Abschiedsschmerz verspüre sie zwar noch immer. „Aber es ist schön zu wissen, dass ‚Hexe‘ jetzt unter lieben Menschen ist“, sagt Gerda. Und: „So viel Liebe von den Schwestern aus dem Hospiz in Salzgitter. Ich war voller Glück. Nochmals vielen Dank an die Mitarbeiter.“ (vh)