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Salzgitter: Fake News nach Mädchen-Mord ++ Polizei appelliert ++ Hilfe für Schüler und Lehrer

Salzgitter: Fake News nach Mädchen-Mord ++ Polizei appelliert ++ Hilfe für Schüler und Lehrer

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Seit Mittwoch gibt es die traurige Gewissheit: Die 15-Jährige aus Salzgitter ist tot. Jetzt warnt die Polizei... Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Salzgitter. 

Nach dem Mord an einem Mädchen aus Salzgitter hat die Polizei Salzgitter eine wichtige Bitte.

Der ganz klare Appell der Ermittler aus Salzgitter lautet: Teile keine Fake News! Verbreite keine Fotos oder Videos!

Polizei Salzgitter mit wichtigem Appell

Hintergrund der dringenden Bitte sind Fotos und Videos, die bei Facebook, Instagram und auch Tiktok geteilt worden sein sollen. Auch in geschlossenen Gruppen. Und vor allem da sieht die Polizei Salzgitter eine Gefahr.

Laut Salzgitters Polizeisprecher Matthias Pintak geistert dort zum Beispiel mindestens ein Foto eines Jugendlichen herum, „der mit der Tat mal überhaupt gar nichts zu tun hatte.“

>> Mädchen-Mord in Salzgitter: HIER geht’s zur Chronik des unfassbaren Verbrechens

Und weiter: „Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass du dann an den Pranger gestellt wirst, wenn du in die Schule gehst. Und viele Schüler dein Foto gesehen haben und denken ‚Der war das!’… Da möchte ich nicht wissen, ob da nicht sogar Tendenzen in Richtung Selbstjustiz gehen“, so Pintak im Gespräch mit News38. „Das ist eine totale Gefahr. Hier auch das Stichwort Angst: Schüler haben einfach Angst vor der Situation.“

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Mehr zu dem Fall:

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Viele Schüler wüssten sicher auch gar nicht, wie sie mit der Situation richtig umgehen. Was ist mit dem Täter? Was ist mit der Zukunft? „Vielleicht sind manche ja auch schon psychisch angeschlagen. Das muss man ja auch mal ehrlich sagen. Und dann kann das schnell in Richtung Depression oder ähnliches gehen. Das sind Dinge, die manche vielleicht noch nicht sehen. Aber das ist eine totale Gefahr.“

Daher sein Appell: Bitte teile weder Fotos noch Videos. Und dichte auch nichts auf einen Sachverhalt drauf. „Leute, die das machen, verbreiten Fake News. Das ist wie eine Spirale. Einer sieht das und dichtet dann noch einmal was drauf. Manche Dinge sind dann schwer wieder einzufangen.“ Schüler sollten sich lieber ihren Eltern oder Lehrern anvertrauen, auch, um die Ängste zu besprechen.

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Chronik der Tat in Salzgitter:

  • am Sonntag, 19. Juni 2022, melden Angehörige eine 15-Jährige als vermisst
  • am Montag startet die Polizei mit einer großangelegten Suche
  • eine Drohne findet am Dienstag eine Frauenleiche
  • am Mittwoch gibt es Gewissheit, laut Obduktion wurde die Schülerin erstickt
  • im Tatverdacht: zwei 13 und 14 Jahre alten Mitschüler
  • der 14-Jährige kommt in U-Haft, der 13-Jährige ist strafunmündig und ein Fall fürs Jugendamt

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Das Präventionsteam der Polizei Salzgitter sei außerdem in ständigem Kontakt zur BBS Fredenberg – auf dieser Schule waren das Opfer sowie die beiden Verdächtigen. Für die Schüler, Eltern und Lehrer werde derzeit ein Schreiben vorbereitet, das Hilfe bieten soll. (ck)