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Salzgitter: Irre Wende nach Kita-Eklat! Stadt reagiert auf heftigen Gegenwind

Mehrere Spielgruppen sollten in Salzgitter geschlossen werden. Deshalb sind die Eltern auf die Barrikaden gegangen – mit Erfolg!

© IMAGO / Panthermedia

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Eine schlechte Nachricht hatte in Salzgitter für Aufruhe gesorgt: Die Stadt wollte die Weiterfinanzierung des Bundes-Projekt „Kita-Einstieg“ nicht übernehmen. Die Folge: Zwischen 60 und 100 Kindern sollten nächstes Jahr ohne Spielgruppe dastehen.

Deshalb sind vor allem die Eltern der zehn Gruppen auf die Barrikaden gegangen – mit Erfolg! Die Stadt Salzgitter hat jetzt auf den heftigen Gegenwind reagiert.

Salzgitter: Eltern können aufatmen

Seit 2017 gibt es das Projekt „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ in Salzgitter, das Kinder auf den Besuch einer Kita oder der Grundschule vorbereiten soll. Gefördert wurde es durch den Bund – bis Ende 2022. Danach soll nämlich der Geldfluss eingestellt werden. Deshalb hatte News38 vor einigen Tagen bei der Stadt wegen einer Weiterführung der Spielgruppen nachgefragt. Auch sie wollte in kein Nachfolgeprogramm investieren. Die Begründung: Sie würde sich selbst in einer „schwierigen finanziellen Situation“ befinden (hier geht’s zum ganzen Artikel!).

Somit drohten 60 bis 100 Kinder nächstes Jahr ohne Spielgruppe dazustehen. Die Eltern waren verzweifelt. Viele von ihnen gingen auf die Barrikaden und machten auch auf den sozialen Netzwerken auf diese „Ungerechtigkeit“ aufmerksam – mit Erfolg. Wie die Stadt am Mittwoch (21. Dezember) mitteilt, wird sie selbst die Finanzierung bis zum Ende des Kindergartenjahres 2023 übernehmen. „Wir können nachvollziehen, dass es für die Eltern und für die betroffenen Kinder eine Härte wäre, wenn wir das Programm jetzt einstellen würden“, begründet Oberbürgermeister Frank Klingebiel die Entscheidung.

Salzgitter: Zukunft nach Juni 2023 ungewiss

Allerdings müsse die Stadt Salzgitter selbst gucken, wie sich Bundesprogramme mit eigenen Mitteln fortführen lassen. Wenn der Geldfluss eingestellt wird, würden immer mehr freiwillige Leistungen auf die Kommunen verlagert werden. Vor allem im Kitabereich seien die Kosten enorm hoch. Den Beamten sei aber auch bewusst, dass solche Programme vor Ort beliebt wären und schnell zum Teil der gewohnten Infrastruktur werden. Das Problem: Wenn der Bund seine Förderung einstellt, wird der Protest vor Ort laut – und nicht in Berlin, kritisiert Klingebiel.


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Weil sich der Bund oder das Land nicht weiter an der Finanzierung der Spielgruppen beteiligen wollen, kann die Stadt mit ihrem Haushalt erstmal nur eine befristete Fortführung des Projekts „Kita-Einstieg“ garantieren. Ob und wie eine Weiterführung über den Juni 2023 denkbar sein könnte, müsse noch geklärt werden.

„Eine Garantie für einen dauerhaften Kita-Einstieg kann derzeit nicht gegeben werden“, so Klingebiel. Denn die Stadt müsse auch in Zukunft erhebliche Mehrkosten bei den Kitas durch Kostensteigerungen und den immer weitergehenden Ausbau des Bereiches stemmen.