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Tierheim Salzgitter: Tierschützer mit eindringlichem Appell – „Stress Pur“

Das Tierheim Salzgitter erklärt, warum Silvester für Tiere so schlimm ist und wie die Tiere den Jahreswechsel im Tierheim erleben.

Tierheim Salzgitter
© IMAGO / Gottfried Czepluch; IMAGO / Zoonar

Feuerwerk und Böller: Was dafür spricht - und was dagegen

Feuerwerke und Böller gehören für viele zur Stimmung an Silvester einfach dazu. Sie bringen aber auch Gefahren mit sich und können unseren Liebsten schaden. In diesem Video klären wir dich auf.

Silvester steht vor der Tür! Für Tiere ist das Feuerwerk allerdings alles andere als ein Fest. Es ist eher das Gegenteil. Das Tierheim Salzgitter klärt auf.

So ist Silvester laut dem Tierheim Salzgitter für die Tiere wirklich.

Tierheim Salzgitter: „Stress pur“

Im Gespräch mit News38 erklärt Benjamin Kozlowski vom Tierheim Salzgitter, warum das Feuerwerk für die Tiere nicht gut ist und wie man die eigenen Haustiere schützen kann. Vor allem für die Tierheime bedeutet das Feuerwerk viel Aufwand. „Für die Tierheimtiere bedeutet die Böllerei Stress pur. Unsere Tiere können normalerweise am Tag und in der Nacht frei zwischen einem Innen- und Außenbereich hin und her laufen. Der Innenbereich dient als Rückzugsort, der Außenbereich sorgt für Abwechslung“, betont der zweite Vorsitzende es Tierschutzvereins Salzgitter. In der Nacht zum neuen Jahr müsse diese Freiheit aufgegeben werden.

„Zu Silvester werden die Außenbereiche zum Schutz der Tiere geschlossen, damit Hunde und Katzen einigermaßen Ruhe haben“. Eine Maßnahme, die Stress lindert, aber auch erzeugt. „Doch genau dies sorgt auch für Stress, da sie nicht verstehen, warum sie nicht mehr nach draußen dürfen“. Und trotzdem ist es notwendig.

Tierbesitzer sollten ebenfalls Vorkehrungen treffen

Man kann die eigenen Tiere ebenfalls schützen. „Hunde sollten in bewohnten Gebieten nur noch angeleint ausgeführt werden, denn verfrühte Kracher könnten sie in panischem Schrecken davonlaufen lassen. Katzen mit Freigang sollten am Silvesterabend unbedingt im Haus bleiben. Am Silvesterabend selbst sollten Türen und Fenster geschlossen sein, gegebenenfalls können auch Rollos heruntergelassen werden, um den Lärm und das Blitzgewitter ein wenig zu dämpfen“, rät Benjamin Kozlowski. Ruhe und Abgeschiedenheit von der Außenwelt seien das A und O.

„Idealerweise sollte für Hunde, Katzen, Vögel, Meerschweinchen und andere Kleintiere ein ruhiger Platz in einem Raum geschaffen werden, der nicht direkt zur Straßenseite liegt. Vogel- und Kleintierkäfige sollten dabei weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein großes Tuch abgedeckt werden“.

Eigenes Verhalten mitentscheidend

Du kannst als Tierbesitzer selbst auch einen großen Unterschied machen: „Außerdem empfehlen wir am Silvestertag, sich als Herrchen und Frauchen normal zu verhalten, so, als wäre es ein ganz normaler Tag. Tiere spüren, wenn sich ihre Menschen anders verhalten. Es kann nicht schaden, tagsüber Musik laufen zu lassen, zum Beispiel Klassik. Dies kann die Tiere beruhigen“, sagt der zweite Vorsitzende.

Einen Appell an die Politik hat das Tierheim Salzgitter ebenfalls parat: „Das private Silvesterfeuerwerk ist in der heutigen Zeit der falsche Start in ein neues Jahr, denn die Unmengen an Böllern und Raketen sind nicht nur gefährlich und gesundheitsschädlich, sie verschmutzen auch unsere Umwelt. Besonders schlimm trifft es Tiere, denn sie können die Geräusche nicht einordnen. Für Haus-, Wild- und sogenannte Nutztiere bedeutet die Knallerei Stress, Panik und häufig auch Todesangst“. Dabei kann es für die Tiere durchaus auch lebensgefährlich werden. Denn Jahr für Jahr würden viele Haustiere weglaufen. Aber auch andere Tiere werden in ihrem Lebensraum aufgeschreckt, verletzten sich womöglich und sterben im schlimmsten Fall.

Nicht jeder mag die Art und Weise, wie Silvester gefeiert wird

Selbst für einige Menschen kann der Lärm befremdlich sein. „Auch für Familien mit kleinen Kindern, geflüchtete Menschen und viele andere, ist die fragwürdige Tradition mit Lärm und Angst verbunden. Silvester sollte eigentlich ein schönes Fest sein, aber kurz nach dem Jahreswechsel endet es leider oft mit überfüllten Notaufnahmen, erhöhter Brandgefahr und Verschmutzung durch Feuerwerksüberreste in der Stadt und der Natur“, heißt es.

Das System insgesamt komme an die Belastungsgrenze: Egal, ob Einsatzkräfte im Gesundheitswesen, von der Feuerwehr oder der Müllentsorgung.


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Man wünsche sich ein dauerhaftes Verbot von Feuerwerkskörpern.