Schaut man dieser Tage Sport auf DAZN an, kommt man an ihr nicht vorbei. Regelmäßig bewirbt der Bezahlsender die neue Klub-WM, die am Sonntag (15. Juni) startet. Das Unternehmen besitzt die weltweiten Übertragungsrechte.
Entsprechend hat man sich den neugestalteten Wettbewerb eine fette Stange Geld kosten lassen. DAZN hofft also natürlich auf starke Einschaltquoten. Doch insbesondere in Deutschland könnte das schwierig werden, wie Fanforscher Professor Dr. Harald Lange gegenüber unserer Redaktion prognostiziert.
Klub-WM kostete DAZN viel Geld
Für die FIFA ist die Klub-WM das neue Prestigeprojekt, die teilnehmenden Klubs jubeln über Millionen-Einnahmen – doch viele Fans bleiben angesichts eines weiteren Turniers skeptisch. Das Turnier findet an mehreren Standorten in den USA statt und gilt somit auch als Generalprobe für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr.
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Um alle 63 Spiele des Turniers zeigen zu dürfen, zahlt DAZN Medienberichten zufolge eine Mondsumme von einer Milliarde Dollar an die FIFA! Damit ist auch klar, dass der Druck, gute Quoten zu erzielen, groß ist. Dafür bietet der Streamer die Spiele sogar kostenlos an. Lediglich ein DAZN-Konto ist vonnöten, aber kein Abo. Aber ob das reicht, die vielen kritischen Fans zum Gucken bewegen zu können?
In Deutschland hängt alles an FCB und BVB
Zumindest für den deutschen Raum rechnet Professor Dr. Harald Lange mit einem äußerst überschaubaren Interesse. Lange leitet an der Universität Würzburg die Fan- und Fußballforschung. „Solange der BVB und vor allem Bayern München im Rennen sind, werden die Einschaltquoten passabel sein“, sagt Lange gegenüber unserer Redaktion.

Schwarz sieht er allerdings, sollten die beiden deutschen Vertreter früh ausscheiden. „Wenn beide Mannschaften rausgeflogen sind, ist das ganze Turnier in Deutschland – was ohnehin nur wenig Aufmerksamkeit erfahren wird – vollends zu Ende. Davon kann man ausgehen“, so der Fanforscher.
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Mit Blick auf DAZN meint er zudem, dass der Sender quasi gezwungen war, die Übertragung kostenlos anzubieten, „weil es sonst nahezu unverkäuflich wäre.“ Dass plötzlich Solidarisierungseffekte entstünden, wodurch alle deutschen Fans mitfiebern und unbedingt alles sehen wollen, sieht er nicht.
DAZN teilt Rechte
Zudem hat DAZN für den deutschen Markt eine Sublizenz an Sat.1 verkauft (hier mehr dazu erfahren). Auch der TV-Sender zeigt alle Spiele mit deutscher Beteiligung im TV, wodurch es DAZN nochmal schwerer haben dürfte, auf dem deutschen Markt mit dem Turnier zu punkten. Da man allerdings die Klub-WM auf der ganzen Welt zeigt, ist ein nicht begeisterter Markt vielleicht noch zu verkraften.