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Wolfenbüttelerin Linnéa Findeklee (25) ist schwer krank – sie fasst einen bemerkenswerten Entschluss

Wolfenbüttelerin Linnéa Findeklee (25) ist schwer krank – sie fasst einen bemerkenswerten Entschluss

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Wolfenbüttelerin Linnéa Findeklee hat nicht mehr lange zu leben. Doch ihr Lächeln und ihren Lebensmut will sie deshalb nicht verlieren! Foto: Privat

Wolfenbüttelerin Linnéa Findeklee ist schwer krank. Ärzte haben bei ihr im vergangenen Jahr einen aggressiven Hirntumor entdeckt – ein Glioblastom Stadium IV. „Nach der Diagnose wollte ich nicht mehr darüber reden“, sagt die 25-Jährige im Gespräch mit News38. Doch heute sieht das anders aus.

Ärzte hätten der Wolfenbüttelerin eine Überlebenszeit von etwa einem Jahr gegeben. Zeit, die Linnéa Findeklee nutzen möchte – nicht nur, um über die Krankheit aufzuklären, sondern auch, um noch so viel wie möglich von der Welt zu sehen und sich ihre Träume zu erfüllen.

Wolfenbüttelerin Linnéa Findeklee fasst wichtigen Entschluss

Linnéa Findeklee war schon immer jemand, der kein Blatt vor den Mund genommen hat. Auf Twitter hat sich die 25-Jährige mit ihrem Account „Dr_Konservativ“ einen Namen gemacht – und auch das ein oder andere Mal mit ihrer Meinung polarisiert. „Einige feierten mich, andere hassten mich“, sagt sie im Gespräch mit News38. Sie hat für Austausch gesorgt. Doch dann wurde es plötzlich ruhig auf ihrem Account.

Das war zu dem Zeitpunkt, als die Medizin-Studentin ihre Diagnose bekam. „Ich wollte einfach eine Auszeit nehmen und hatte mich zurückgezogen“, erinnert sie sich. Doch dann wendete sich das Blatt. Ihr Entschluss stand fest. Linnéa Findeklee wollte ihre Reichweite bei Twitter nutzen und die mehr als 19.000 Follower auf ihrem Weg mitnehmen. „Ich möchte gerne darüber sprechen. Mut machen“, sagt sie. Und sie bekam unheimlich viel zurück: „Ich bekam unzählige Nachrichten von Betroffenen und Verwandten. Viele wollten mir Mut zusprechen, ich war gerührt.“

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Das ist Linnéa Findeklee:

  • geboren am 19. März 1997
  • kommt aus Börßum um Kreis Wolfenbüttel
  • studierte Medizin im Ausland
  • bei Twitter bekannt als „Dr_Konservativ“
  • Mitglied in der CDU
  • nutzt ihre Reichweite bei Twitter, um über ihre Erkrankung aufzuklären und zu zeigen, dass Betroffene nicht alleine sind
  • außerdem will sie ihre Reichweite nutzen, um Gutes zu tun: Sie wünscht sich, dass viele für das Kinderkrankenhaus in Hannover spenden (Hier entlang)

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Mitstudenten der Wolfenbüttelerin starten Spendenaktion

Wie groß die Anteilnahme an ihrem Schicksal ist, zeigt auch eine Spendenaktion, die zwei ehemalige Mitstudenten von Linnéa Findeklee bei „gofundme“ gestartet haben. Es ist eine Aktion, bei der man in jeder Zeile herausliest, wie viel Bewunderung und Respekt sie ihrer Freundin gegenüber empfinden. Denn die 25-Jährige ist eine Kämpferin und musste in ihrem Leben schon viele Schicksalsschläge meistern.

Im Gespräch mit News38 erzählt sie, dass sie ihre Mutter verloren hat, als sie elf Jahre alt war. Sie starb bei einem Verkehrsunfall. „Das war sehr traumatisch für mich. Auch deshalb wollte ich Medizin studieren“, sagt sie. Mit 13 folgte dann der nächste Schicksalsschlag: Ein gutartiger Gehirntumor. Ein weiterer Grund für sie, das Medizinstudium anzutreten. Ihre Kommilitonen haben sie als eine junge Frau kennengelernt, die trotz all dieser Schicksalsschläge „immer ein Lächeln auf dem Gesicht hatte“.

Wolfenbüttelerin zutiefst gerührt: „Ich bin sprachlos“

Auch deshalb möchten Domi und David der 25-Jährigen helfen, damit sie sich noch so viele Träume wie möglich erfüllen kann. Einmal die Polarlichter sehen, Frühstück auf Santorini mit Blick auf das Ägäische Meer, durch die Vatikanischen Gärten spazieren – die 25-Jährige konnte in den letzten Monaten schon so viel sehen.

Doch da gibt es noch mehr. „Sie würde gerne, in der ihr verbleibenden Zeit, noch einige Länder und Orte dieser Erde bereisen, die sie schon als Kind immer bewundert hat“, schreiben ihre Freunde. Eine Aktion, die Linnéa Findeklee selbst zutiefst berührt: „Ich bin sprachlos… Meine Kommilitonen wollen für mich spenden mit ‚gofundme‘. Damit ich reisen kann. Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, schrieb sie bei Twitter. Und die Resonanz ist riesig. Mittlerweile sind schon über 16.000 Euro zusammengekommen. Geld, mit dem sich Linnéa hoffentlich noch viele Träume erfüllen kann. (Hier kommst du zur Spendenaktion)

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Sie selbst möchte ihre Zeit nicht mit Selbstmitleid und Trauer verbringen, sondern noch so viel wie möglich lachen, sagt sie. In einem Artikel in der „Welt“ erzählt sie von ihrem Lieblingsfilm „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“. Ein Zitat daraus habe sie besonders berührt. Und es seien jene Worte, die sie in diesen Zeiten begleiten: „Die Welt zu sehen, gefährliche Dinge zu erreichen, hinter Mauern zu sehen, sich näherzukommen, einander zu finden und zu fühlen. Das ist der Sinn des Lebens.“ (abr)

>> Wenn du Linnéas Weg auch mitverfolgen willst, dann schau auf ihrem Twitter-Kanal vorbei. Dort hat sie mit ihren Followern erst vor wenigen Tagen die gute Nachricht geteilt, dass ihr Gehirntumor seit Februar geschrumpft ist. Tausende Follower hoffen und bangen mit der 25-Jährigen mit. Hier kommst du zu ihrem Profil.