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Wolfenbüttel: Klinikum schlägt Alarm! Chef sieht bei DIESEN Zahlen tiefrot

Wolfenbüttels Klinik-Chef schlägt Alarm. Auf die Zahlen, die er blickt sind nicht nur rot, sondern tiefrot. Er appelliert an die Politik.

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Wolfenbüttels Klinik-Chef schlägt Alarm. Mit Bauchschmerzen blickt Axel Burghardt auf die vergangene Zeit – und die zurückliegenden Zahlen.

Burghardt spricht von bedrohten Existenzen und appelliert an die Wolfenbütteler Politik. Spätestens im nächsten Jahr müsse dringend gehandelt werden.

Wolfenbüttel: Klinik ächzt unter Krisen

„Wir werden zum ersten Mal in unserer Unternehmensgeschichte nicht nur rote, sondern tiefrote Zahlen schreiben“, erklärte Axel Burghardt beim Gespräch mit SPD-Politikern, wie Christos Pantazis und Dunja Kreiser. Und dass, obwohl das Klinikum Wolfenbüttel mittlerweile wieder Vor-Corona-Niveau erreichen und sich sogar steigern konnte. „Im Gegensatz zu einer Mehrheit der Kliniken im Land“, so Burghardt weiter.

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Doch wie kommt es dann zu dem dicken Minus in der Kasse? Überwiegend seien die „inflationären Kostensteigerungen“ ein Grund dafür. Steigen die Kosten, kann im Einzelhandel der Preis erhöht werden. In einem Klinikum geht das nicht.

„Bei Preiserhöhungen von teilweise über zehn Prozent und lediglich vier Prozent höheren Einnahmen sollte jedem klar sein, dass das auf Dauer nicht gut geht“, so Burghardt. Nicht nur in Wolfenbüttel bedrohe die Situation Existenzen. Seit Ende 2021 schreiben viele deutsche Krankenhäuser rote Zahlen.

Kliniken drohen deutschlandweit Insolvenz

Es bestehe dringender Handlungsbedarf. „Sie werden spätestens im nächsten Jahr handeln müssen, wenn sie verhindern wollen, dass ein Großteil der Kliniken im Land beim Insolvenzrichter vorstellig wird“, richtet er sich an die führenden SPD-Landespolitiker und die Bundestagsabgeordneten Christos Pantazis und Dunja Kreiser.

Mit 2,5 Milliarden Euro half der Bund Krankenhäusern in der finanziellen Schieflage aus. Doch das reiche bei Weitem nicht aus. Christos Pantazis ist der gleichen Meinung. Er sieht aber die Länder in der Pflicht: „Die Länder müssen ihre Zahlungen dringend steigern.“ Pantazis ist sich sicher: „Wir werden Krankenhausschließungen erleben.“ Deshalb müsse die geplante Krankenhaus-Reform so schnell wie möglich kommen. Ein „unkontrolliertes Krankenhaussterben“ sei kein unwahrscheinliches Szenario.

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Christos Pantazis (SPD), Bundestagsabgeordneter hat mit Wolfenbüttels Klinik-Chef über die besorgniserregenden Zahlen gesprochen. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa

Klinik-Rettung in Wolfenbüttel: Politiker ohne Lösung

Eine Lösung haben die Politiker aber auch nicht – obwohl es die Bundes-Aufgabe ist, genügend Gelder für den laufenden Krankenhausbetrieb sicherzustellen. Die Länder müssen nötige Investitionen dann finanzieren. Burgardt fasst zusammen: „Eine solche Kumulation von Problemen haben wir noch nie erlebt. Die Überbrückungszeit bis zum Greifen der Reform wird ohne die Unterstützung und das schnelle Handeln seitens der Politik äußerst schwierig.“


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Sein Appell an die Politik: „Es ist jetzt die Aufgabe der Bundesregierung zu entscheiden, ob man die Krankenhäuser bei ungebrochen hoher Nachfrage sehendes Auges mit Vollgas an die Wand fahren lässt.“