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VW will Mitarbeiter einstellen – allerdings nur begrenzt

VW will Mitarbeiter einstellen – allerdings nur begrenzt

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VW will Mitarbeiter einstellen – allerdings nur begrenzt

VW will Mitarbeiter einstellen – allerdings nur begrenzt

VW: Die Erfolgsgeschichte des Autobauers

Wolfsburg. 

Das sind ja eigentlich gute Nachrichten: Autobauer VW will neue Mitarbeiter einstellen. Doch bei der Stellenvergabe will der Konzern in der Regel erstmal interne Bewerber bevorzugen. In Bereichen wie Batterietechnologien und Software sucht VW allerdings doch verstärkt extern.

Dies sei durch die eigenen Qualifikationsprogramme gedeckt, sagten der Personalvorstand bei VW Gunnar Kilian und Betriebsratschefin Daniela Cavallo der Deutschen Presse-Agentur. „’Level Freeze‘ heißt nicht Einstellungsstopp“, erklärte Kilian die so bezeichneten Stellenbeschränkungen.

VW: Erst sollen eigene Bestände genutzt werden

So seien bei der neuen Softwaretochter Cariad im vergangenen Jahr fast 1.000 Entwickler hinzugekommen. „Aber vor allem ist es auch ein großes gemeinsames Interesse mit dem Betriebsrat, die interne Transformation zu beschleunigen“, meinte Kilian.

2021 habe es in der Volkswagen AG mehr als 1,5 Millionen Qualifizierungsstunden gegeben, davon 430.000 für Zukunftsthemen wie E-Mobilität oder Digitales. Der eigene Bedarf werde hier allerdings noch zunehmen. „Das führt zu einer weiterhin restriktiven Betrachtung externer Einstellungen.“

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Das VW-Werk in Wolfsburg:

  • Fläche: 6.500.000 Quadratmeter
  • Produktion: rund 1,2 Millionen Fahrzeuge (2020)
  • Modelle: Volkswagen Golf, Golf Variant, e-Golf, Golf GTE, Golf GTI, Golf R, Tiguan, Touran, SEAT Tarraco
  • Komponenten: Fahrwerk
  • Beschäftigte: rund 60.500 (Dezember 2020)

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Beim größten europäischen Autobauer fallen Jobs in der klassischen Verbrenner- und Teileproduktion weg, gleichzeitig wird Beschäftigung in den neuen Bereichen aufgebaut. „Wir müssen genau schauen: Was haben wir an Kompetenzen, wo kann weiterqualifiziert werden?“, sagte Cavallo.

„Parallel dazu: Wo müssen wir, wenn nötig, zuführen? Wenn ich aber jemanden habe, der an Bord ist und sich hat qualifizieren lassen – warum sollten wir dann jemanden von außen einstellen?“

VW hat den Umbruch vom reinen Autobauen zu „Mobilitätsplattformen“ in verschiedenen Konzepten angelegt. Teils müsse noch deutlicher werden, was das für die Berufsbilder konkret bedeutet, sagte Kilian. In der technischen Entwicklung sei man damit schon sehr weit.

VW-Betriebsrat will Qualifikationen der Mitarbeiter besser nutzen

„Darüber hinaus erarbeiten wir ein übergreifendes Bild. Wo findet Aufbau, wo Abbau statt, wie gestalten wir den Umbau – was bedeutet das für die Qualifizierung? Und welche Fähigkeiten bringen die Beschäftigten noch jenseits der formalen Qualifikationen mit?“ Geeignete Quereinsteiger nimmt der Konzern zum Beispiel in die IT-Akademie Fakultät 73 auf – manchmal erfüllen sich die Hoffnungen von Bewerbern aber auch nicht.

Am Stammsitz Wolfsburg, der in der Chipkrise stark unterausgelastet ist, hofft VW auf neuen Schub durch weitere Modelle und die Zusatzfabrik für das ab 2026 dominierende Projekt Trinity. Es gehe um eine Art Runderneuerung, meinte Kilian zu den Plänen für die Konzernzentrale. „Das bedeutet auf der Personalseite eine massive Kraftanstrengung, da wir allein in der technischen Entwicklung in den kommenden Jahren tausende Menschen qualifizieren werden.“

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So wichtig genaue Anforderungen für die benötigten Kompetenzen seien, so sehr müssten aber alle Abteilungen des Unternehmens auch bei der Qualifikation zusammenarbeiten, merkte Cavallo an. Dabei seien „noch viele Hausaufgaben zu erledigen“, sagte sie. „Von daher bin ich froh, dass das Thema strategische Personalplanung jetzt endlich konsequent vorangetrieben wird. Wir müssen raus aus den einzelnen Silos.“

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Auslaufende Tätigkeiten will VW mit bestehenden Programmen „entlang der demografischen Kurve“ reduzieren. Es wurden Vorruhestands- und Altersteilzeit-Angebote aufgelegt. „Wir haben eingefordert, dass der nächste Jahrgang früher für die Altersteilzeit freigegeben wird, als es sonst üblich gewesen wäre“, sagte Cavallo.

Kürzlich erhielten auch die 1965 geborenen Beschäftigten diese Information. Interessierte können einen Vertrag noch im ersten Quartal abschließen. „Denn je später die Freigabe erfolgt, desto kürzer sind die Laufzeiten.“ (dpa/red.)

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