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VW vor neuen Tarifverhandlungen – Top-Manager packt DAS auf den Tisch! Dürfen Mitarbeiter sich freuen?

Bei VW wird hitzig verhandelt – vor allem um mehr Lohn. Doch ein Top-Manager hat sich jetzt für eine andere Lösung ausgesprochen.

© IMAGO / Sven Simon

VW und seine Töchter

Das sind die Marken

Zurzeit laufen hitzige Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und VW. Dreh und Angelpunkt ist dabei natürlich vor allem das Gehalt – die Gewerkschaft fordert vor dem Hintergrund einer historisch hohen Inflationsrate eine saftige Erhöhung für die Belegschaft. Der Arbeitgeber winkt bisher noch ab.

Jetzt hat sich der Perso-Chef einer VW-Tochter zu Wort gemeldet – und ihm wäre eine andere Lösung viel lieber. Auch bei dieser würde den Mitarbeitern Geld winken. Ob sie sich darüber aber freuen werden, bleibt mehr als fraglich.

VW: Top-Manager hat Idee

Seit Mai hat die VW-Tochter Audi einen neuen Personalchef: Der 51 Jahre alte Top-Manager Xavier Ros arbeitet seit 28 Jahren im Konzern und hat schon die ein oder andere Lohnerhöhung mitbekommen. In einem Interview mit der „Automobilwoche“ hat sich der Spanier zu den aktuellen Tarifverhandlungen geäußert und den Mitarbeitern Hoffnung gemacht – allerdings nicht auf dauerhaft mehr Gehalt.

Vielmehr legt der Perso-Chef jetzt die Idee einer steuerbefreiten Einmalzahlung auf den Tisch. „Worüber wir diskutieren müssen, ist die Frage, wie nachhaltig eine so deutliche Lohnerhöhung ist, wenn wir über ein temporäres Problem reden“, zitiert das Magazin den Manager. „Es darf also nicht zu Maßnahmen kommen, die langfristig sogar unserer Wirtschaft eher schaden“, so Ros weiter.

Ob die Mitarbeiter dem zustimmen würden? Die IG Metall fordert jedenfalls dauerhaft acht Prozent mehr Lohn für alle Mitarbeiter des VW-Konzerns. Die VW-Töchter sind allerdings nicht als direkter Gesprächspartner in den Verhandlungen beteiligt, betont Ros. Er sehe zwar die Forderung nach mehr Geld aufgrund der aktuellen Situation mit Inflation und Energiekrise als begründet, denkt aber die Einmalzahlung könnte eine bessere Einigung sein.

Kalter Winter bei VW-Tochter?

„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns in einer außergewöhnlichen Lage befinden“, sagt der 51-Jährige im Gespräch mit der „Automobilwoche“. „Deswegen verstehe ich gut, dass auch diese Verhandlungen komplizierter sind als sonst.“


Schon gesehen?


Mit Blick auf den Winter möchte der Perso-Chef den Audi-Mitarbeitern ein wenig die Angst vor kalten Produktionshallen nehmen: Wie bei der Konzernmutter sollen sie auf 17 Grad geheizt werden. Außerdem würden weiterhin Jacken oder Pullover gestellt, damit niemand an seinem Arbeitsplatz frieren müsse. „Das Absenken der Temperatur ist eine unserer Maßnahmen, Geld einzusparen“, erklärt Ros. Dabei sieht der Top-Manager die 17 Grad aber als untere Schmerzensgrenze – kälter soll es nicht werden.