Veröffentlicht inVW

VW: Ein Jahr nach „Felicity Ace“-Katastrophe – jetzt werden DIESE Forderungen laut

Am 1. März 2022 sank der Autofrachter „Felicity Ace“ im Atlantik. Und mit ihm Hunderte VW-Modelle. Ein Umweltschützer appelliert zum Jahrestag der Katastrophe an die Autobauer.

Die „Felicity Ace“ ist im Meer untergegangen und mit ihr Hunderte Luxusautos von VW und Co., Der Frachter sank vor den Azoren. Sind diese jetzt bedroht?
Die „Felicity Ace“ ist im Meer untergegangen und mit ihr Hunderte Luxusautos von VW und Co., Der Frachter sank vor den Azoren. Sind diese jetzt bedroht? Foto: Foto: picture alliance / AA | Portuguese Naval Forces / Handout

Genau ein Jahr schlummert der Autofrachter „Felicity Ace“ jetzt schon auf dem Meeresboden des Atlantiks. Und mit ihm Hunderte VW-Modelle der Luxusklasse.
Porsche, Lamborghini, Audi, Bentley und ID-Modelle – sie alle sollten vom VW-Verladehafen Emden aus in die USA verschifft werden. Dort kamen sie aber nie an.

An Bord des Mega-Frachters brach ein Brand aus – am 1. März 2022 sank die „Felicity Ace“ vor den Azoren.

News38 spricht zum ersten Jahrestag der Katastrophe mit Greenpeace. Die Umweltschützer haben eine klare Forderung an Autobauer wie VW.

Das fordert Greenpeace von VW & Co.

Der Untergang der „Felicity Ace“ reihe sich ein in die Tragödien der Schifffahrt, die oft mit erheblicher Gefährdung und Zerstörung mariner Ökosysteme verbunden seien, sagt Manfred Santen, Chemiker bei Greenpeace im Team Meeresschutz. „Riesige Öltanker, die unter anderem den Treibstoff für Verbrenner-Motoren liefern, stellen ein großes Risiko für die Meere dar, da Havarien sich nicht ausschließen lassen – das haben die mit Tanker-Unfällen verbundenen Öl-Verschmutzungen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gezeigt“, sagt Santen.

Vom Hafen in Emden aus sollten die VW-Modelle in die USA verschifft werden.
Vom Hafen in Emden aus sollten die VW-Modelle in die USA verschifft werden. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Jörg Sarbach


Mehr noch: Auch der Transport von Elektro-Fahrzeugen gefährde im Falle einer Havarie wie die der „Felicity Ace“ die marine Umwelt: „Starke Säuren entstehen, wenn Batterien der E-Fahrzeuge mit Wasser in Kontakt kommen, und können Meeres-Lebewesen schädigen, Schwermetalle treten aus. Treibstoff der Transportschiffe aber auch Betriebsflüssigkeiten der Schiffe und Fahrzeuge können auslaufen und Meeres-Lebewesen gefährden.“
Im Umfeld der Unglücksstelle nahe den Azoren befinden sich laut Santen unter anderem Kaltwasser-Korallenriffs. Da das Schiff in mehr als 3.000 Meter Tiefe liegt, sei die tatsächliche Gefährdung der Unterwasser-Welt jedoch nicht oder nur schwer zu beurteilen. „Auch die Bergung von Schiffswracks aus dieser Tiefe ist zu so gut wie unmöglich“, sagt Santen.

VW: Brandbekämpfung besonders schwer

Daher hat der Greenpeace-Sprecher auch eine klare Forderung an VW & Co.: Um die Gefährdung unserer Ozeane zu minimieren, müssten alle Vorkehrungen getroffen werden, um den Umgang mit gefährlichen Materialien wie etwa entzündbaren Lithium-Ionen-Batterien so sicher wie möglich zu machen. Bekanntermaßen sei schon an Land bei Unfällen für Feuerwehr- und Bergungskräfte Vorsicht geboten, da Batterie-Brände nicht mit Wasser oder Lösch-Schaum bekämpft werden können.


Mehr zum Thema:

Liste enthüllt! Diese Modelle sind mit der „Felicity Ace“ untergegangen

Hunderte Luxus-Autos mit „Felicity Ace“ untergegangen – Umwelt-Experten sehen schwarz

Frachter gesunken! Trauriges Schicksal für Luxus-Schlitten auf hoher See


Santen fordert die Auto-Industrie auf, Fahrzeuge so zu produzieren, dass Gefahren beim Transport minimiert werden. „Zu Beispiel könnte eine Modulbauweise den Austausch von Batterien erleichtern und die Möglichkeit eröffnen, die entzündbaren Bauteile getrennt von den Fahrzeugen sicher zu transportieren“, sagt er.