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VW: Sparplan-Details durchgesickert – warum er eine Mogelpackung sein könnte

VW muss sparen. Zehn Milliarden Euro will der Autobauer dabei retten. Doch Schäfers Plan könnte sich als Mogelpackung entpuppen.

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© IMAGO/regios24

VW - das sind die Standorte in Deutschland

VW ist einer der größten Autobauer der Welt. Wir stellen die Standorte in Deutschland vor.

VW muss in den Sparmodus fahren. Dabei standen in der jüngsten Vergangenheit immer wieder die Mitarbeiter im Fokus. Personalkosten sollen reduziert werden.

Doch jetzt soll VW-Chef Thomas Schäfer einen Plan aufgestellt haben, der statt der fehlenden zehn sogar satte elf Milliarden Euro wieder reinholen soll. Fraglich ist, ob die Rechnung wirklich aufgeht.

VW soll besonders im Vertrieb sparen wollen

Wie das „manager magazin“ berichtet, soll der Volkswagen-Sparplan schon stehen – jedenfalls in der Theorie. Damit soll das Sparziel sogar um eine Milliarde Euro übertroffen werden können. Neun Bereiche müssten dabei Kosten reduzieren.

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Unter anderem sollen es in der technischen Entwicklung 1,2 Milliarden Euro sein, im Einkauf seien Einsparungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro über Materialkosten geplant. In der Produktion seien 1,6 Milliarden und in Süd- und Nordamerika 1,2 Milliarden an Einsparungen geplant.

Und dann wäre da noch der Vertrieb. Den größten Teil soll wohl Chefin Imelda Labbé einsparen. Satte vier Milliarden Euro stehen dabei laut „manager magazin“ auf der Agenda. Dabei soll Labbé ihrem Team schon verraten haben, wie sie die Milliarden wieder reinkriegen will.

Höhere Preise, weniger Rabatte – bei zu wenig Nachfrage

Unter anderem sollen 2,7 Milliarden über höhere Preise und weniger Rabatte reinkommen. Zubehör- und Aftersalesgeschäfte sollen dabei wohl erhöht werden. Doch wenn Volkswagen die Preise weiter anzieht, drohen die Verkäufe einzubrechen. „Wir haben uns preismäßig ausgereizt“, zitiert das Magazin einen VW-Manager, der sich dementsprechend Ende November geäußert habe. Selbst bei Volkswagens Verbrennern, die aktuell am besten laufen.

Noch schwieriger sieht es dementsprechend bei den E-Autos der Wolfsburger aus. Schäfer selbst soll während einer Präsentation gesagt haben, dass sich die Elektro-Modelle nicht gut genug verkaufen würden. Steigen die Preise bei sowieso schlechter Nachfrage, scheint sich eine Milchmädchenrechnung aufzutun.


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Gleiches gilt für die ID-Werke in Emden und Zwickau, die aktuell nicht voll ausgelastet sind. Nachfrage und VW-Ziele liegen weit auseinander. In Zwickau geht Volkswagen sogar möglicherweise in den Zweischichtbetrieb. Leih- und Zeitarbeiter müssen nach Vertrags-Ende gehen.

Selbst der VW ID.7, der den Karren in Sachen Elektro-Auto aus dem Dreck fahren soll, habe VW schon Abstriche machen müssen – und Leasingraten reduzieren müssen. Dass unter der aktuellen Nachfrage-Situation höhere Preise und weniger Rabatte also tatsächlich 2,3 Milliarden Euro einsparen sollen, ist fraglich.