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VW-Mitarbeiter mit klarer Botschaft an Tesla-Kollegen – es geht ums Geld

Vor der Betriebsratswahl bei Tesla sendet die IG Metall eine Werbe-Botschaft aus Wolfsburg. Bei VW sei bisher mehr zu holen…

Vertrauensleute senden Botschaft an Tesla-Belegschaft: Bei VW gibt es mindestens 22 Prozent mehr Geld.
© imago/Uwe Meinhold

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VW-Mitarbeiter senden eine Botschaft an ihre Kollegen von Tesla? Was zunächst komisch klingen mag, hat einen Grund. Es geht ums Geld.

Denn in der neuen Gigafactory von Tesla im brandenburgischen Grünheide steht die Betriebsratswahl ins Haus – und natürlich tritt auch die IG Metall bei Tesla mit einer Wahlliste an, um die Arbeitnehmer-Vertretung mit zu bilden.

VW: Gewerkschafts-Grüße nach Grünheide

Das wiederum nehmen die Vertrauensleute aus dem Wolfsburger VW-Stammwerk zum Anlass, um bei Tesla die Werbe-Trommel für die IG Metall zu rühren. Die Botschaft der VW-Werker ist durchaus selbstbewusst.

Dank der Tarifarbeit der IG Metall rund um den VW-Haustarif verdienten die Werker in Wolfsburg locker 22 Prozent mehr als die Beschäftigten in Grünheide, sagt Vertrauenskörperleiter Florian Hirsch in einem Video. Und das sei noch sehr defensiv kalkuliert, heißt es von der Gewerkschaft.

Denn bei der Rechnung sei nur das Grundentgelt der Entgeltstufe 7 herangezogen und mit den entsprechenden Konditionen zur Jahressumme bei Tesla verglichen worden. Schon dabei ergebe sich fast ein Viertel Differenz. Allerdings kämen bei VW zusätzlich noch 1.800 Euro pro Jahr aus der LOV (Leistungsorientierte Vergütung) hinzu, die seit drei Jahren auf dem monatlichen Höchstbetrag von 150 Euro für alle festgeschrieben ist. Außerdem gebe es bei VW im Haustarif ja auch noch den alljährlichen Tarifbonus, der zuletzt bei 4.735 Euro lag. (HIER mehr dazu!) Auch die VW-spezifischen Schicht-Zuschläge seien bei dem Vergleich noch nicht mit herangezogen worden.

Tesla und VW trennt vieles. Aber nicht alles.
Tesla und VW trennt vieles. Aber nicht alles. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Dean Pictures

Und Stefan „Gonzo“ Stolzenburg (VKL-Mitglied für IT, Vertrieb und Qualitätssicherung) macht in dem Clip der Vertrauensleute noch auf zwei weitere, nicht eben unerhebliche Punkte aufmerksam: Für das spürbar geringere Einkommen müssten die Tesla-Beschäftigten auch noch drei Stunden mehr pro Woche arbeiten (38 statt 35).

VW-Werke im Osten sind die Ausnahme

Das sei ja in Ostdeutschland oft noch üblich – allerdings schon nicht mehr an den drei sächsischen VW-Standorten Chemnitz, Dresden und Zwickau. Sie verschmelzen über einen Stufenplan bis 2027 mit der Volkswagen AG und gehen dabei schon jetzt schrittweise auf 35 Wochenstunden herunter.

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„Gonzo“ und Florian geben zusätzlich zu bedenken: IG Metall und Betriebsrat passten bei Volkswagen darauf auf, dass der Arbeitsdruck nicht überhand nimmt. So habe ein erhöhter Krankenstand bei VW zum Beispiel Einfluss auf das Produktions-Tempo, damit sich kein Teufelskreislauf daraus ergebe, dass die gesunden Kollegen die Arbeit der erkrankten Beschäftigten auffangen müssen.


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Florian sagt abschließend zu all den aufgezählten Vorzügen und mit Blick nach Grünheide: „So kann das bei euch auch laufen.“ Das habe natürlich die Voraussetzung, dass die IG Metall – so wie bei VW – demnächst die Mehrheit im Betriebsrat stellt. Bei Tesla soll vom 18. bis zum 20. März gewählt werden.