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VW: Verdienen die Mitarbeiter zu viel? Eine Angestellte spricht Klartext

Sind die Löhne bei VW zu hoch? Eine Mitarbeiterin aus dem einstigen Vorzeigewerk Zwickau hat dazu eine deutliche Meinung.

VW Werl Zwickau
© IMAGO/Uwe Meinhold

VW - das sind die Standorte in Deutschland

VW ist einer der größten Autobauer der Welt. Wir stellen die Standorte in Deutschland vor.

Die deutsche Automobil-Industrie befindet sich in einer tiefgreifenden Krise. Absatzeinbrüche, Streiks und drohende Werkschließungen prägen das aktuelle Bild des einst stolzen Autolandes Deutschland. Besonders betroffen ist der VW-Konzern, der jahrzehntelang als Symbol für wirtschaftliche Stabilität und sichere Arbeitsplätze galt.

In Zwickau, wo seit 2020 ausschließlich Elektroautos produziert werden, wächst die Unsicherheit unter den Mitarbeitern. Das Werk, das einst als Vorzeigestandort für die Zukunft von VW gefeiert wurde, steht nun auf der Kippe. ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann hat sich in seiner Dokumentation „Am Puls mit Florian Neuhann: Die Autokrise – War’s das mit dem Wohlstand?“ mit der Situation vor Ort auseinandergesetzt.

VW: Leben mit der Unsicherheit

Stephanie arbeitet seit fast 16 Jahren als Industrie-Elektronikerin bei VW in Zwickau. Fast die Hälfte ihres Lebens hat sie dem Unternehmen gewidmet. Als IG-Metall-Mitglied setzt sie sich aktiv für die Rechte ihrer Kollegen ein. „Es geht um Beschäftigungs-Sicherung, dass Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz behalten“, erklärt sie im ZDF-Gespräch im Dezember 2024.

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Für die gelernte Industrie-Elektronikerin, die die kleinen Roboterfahrzeuge wartet, bedeutet ihre Arbeit bei VW viel mehr als nur einen Job. „Relativ viel, weil ich seit meiner Ausbildung hier. Man wächst auch zusammen auf Arbeit, das bedeutet echt viel“, sagt sie.

Verdienen VW-Mitarbeiter zu viel?

„Manche sagen ja, bei VW verdient man zu gut“, sagt ZDF-Reporter Florian Neuhann. Stephanie hat dazu eine klare Meinung: „Wir bringen auch Geld in die Gesellschaft, wir verteilen gut, ist ja für andere dann auch gut“, argumentiert sie gegenüber dem ZDF.

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Auf die Frage, ob alle auf Geld verzichten sollten, damit Jobs erhalten bleiben, antwortet sie differenziert: „Wäre ein Kompromiss, man kann darüber reden, wenn die Vorstände einen Zukunftsplan auflegen würden. Also dann glaube ich ist das auch okay, aber es ist jetzt nicht okay zu sagen ‚Ihr kriegt jetzt die zehn Prozent‘ [minus], aber wie es hier weitergeht eigentlich, wissen wir gar nicht. Und wir selber packen uns trotzdem noch weiter das Geld in die Tasche.“

VW: Frustration und Hoffnung

Die Situation macht die langjährige Mitarbeiterin auch wütend: „Es passiert einfach nichts. Und wir wollen weiter Autos bauen. Wir wollen ausgelastet werden. Wir wollen für VW arbeiten“, betont sie im Gespräch mit dem ZDF.


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Die Dokumentation „Am Puls mit Florian Neuhann: Die Autokrise – War’s das mit dem Wohlstand?“ lief am Donnerstag, 1. Mai 2025, um 19.20 Uhr im ZDF und ist in der ZDF-Mediathek verfügbar.