In Niedersachsen mehren sich die Meldungen über tragische Badeunfälle. Die Zahl der Todesfälle an Seen, Flüssen und in Schwimmbädern ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche.
In ganz Niedersachsen berichten Schwimmbäder und Rettungsdienste von überforderten Aufsichtspersonen. Ein Experte macht jetzt seinem Ärger Luft.
Smartphones lenken ab
Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, findet klare Worte. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte er: „Viele achten nur noch auf ihr dämliches Smartphone, aber nicht auf ihre Kinder – im Schwimmbetrieb sind die Dinger die Pest.“ Er warnt eindringlich vor den Folgen der Unaufmerksamkeit.
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Immer mehr Eltern würden sich auf das Sicherheitspersonal verlassen, so Harzheim weiter. „Eltern betrachten Schwimmmeister zunehmend als Kindergärtner“, kritisierte er. Das seien sie aber nicht. „Wir wollen den Badegästen den Aufenthalt so schön wie möglich machen und sind für ihre Sicherheit verantwortlich, wir sind aber keine Dienstleister, die den Kindern hinterherrennen müssen.“
Niedersachsen besonders betroffen
Auch in Niedersachsen zeigen sich die Folgen dieser Entwicklung. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft starben im vergangenen Jahr 411 Menschen bei Badeunfällen. Im Jahr 2021 waren es noch 299. Der Anstieg gibt auch den Behörden in Niedersachsen Anlass zur Sorge.
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Die DLRG warnt regelmäßig vor den Gefahren durch fehlende Schwimm-Kenntnisse und unzureichende Aufsicht. In Niedersachsen sei das Problem besonders in Ferienzeiten akut. Viele Schwimmbäder verzeichnen dann deutlich mehr Besucher – aber oft fehlt es an ausgebildetem Personal.