In Niedersachsen steigt die Sorge um die tatsächlichen Kosten beim Gas.
Die Gaspreisbremse sollte Verbraucher in der Energiekrise eigentlich vor hohen Gaskosten schützen. Aber nicht immer funktioniert das problemlos, wie ein Fall aus Niedersachsen zeigt.
Niedersachsen: Um 6.000 Euro verrechnet
Für 80 Prozent des prognostizierten Jahresverbrauchs 2023 galt ein Preisdeckel von 12 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Doch die Realität sieht oft anders aus. Denn fehlerhafte Berechnungen der Anbieter können die Entlastung erheblich schmälern. Das zeigt ein Fall der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Der Anbieter e.on verlangte wegen einer zu niedrigen Verbrauchsprognose rund 3.600 Euro zu viel.
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Der Fall aus dem Landkreis Lüneburg macht deutlich, wie wichtig eine genaue Prüfung der Jahresabrechnung ist. Denn fehlerhafte Prognosen können zu enormen Nachzahlungen führen. Verbraucher in Niedersachsen sollten ihre Abrechnungen genau kontrollieren. Besonders bei der Jahresverbrauchs-Prognose besteht Handlungsbedarf. Die Verjährungsfrist für Beanstandungen läuft schnell ab. Es lohnt sich, frühzeitig aktiv zu werden.
Fehlerhafte Gas-Berechnungen
„Die Gaspreisbremse sollte die stark gestiegenen Energiepreise abfedern. Doch wenn Anbieter eine falsche Bemessungsgrundlage wählen, kann dies die Entlastung deutlich schmälern“, sagte René Zietlow-Zahl, Energierechtsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Ein konkreter Fall aus Niedersachsen zeigt, wie teuer solche Fehler werden können.
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Der Anbieter e.on legte demnach einen prognostizierten Jahresverbrauch von 100 kWh zugrunde. Bei einem Arbeitspreis von 44,31 Cent pro kWh ergab das einen jährlichen Entlastungs-Betrag von etwa 26 Euro. Monatlich wären Verbraucher mit 2,16 Euro entlastet worden. Korrekt wäre jedoch eine Prognose von rund 23.400 kWh gewesen. Das hätte einen Entlastungs-Betrag von etwa 18.720 kWh ergeben. Daraus resultierte eine jährliche Entlastung von rund 6.000 Euro und monatlich etwa 500 Euro! „Angesichts des verhältnismäßig hohen Arbeitspreises entgeht dem Verbraucher bei dem Preisdeckel von 12 Cent pro Kilowattstunden also eine entsprechend hohe Summe“, sagt Zietlow-Zahl.
Erst nach mehreren Schreiben der Verbraucherzentrale Niedersachsen korrigierte e.on die Abrechnung – nach 16 Monaten. Das zeigt, wie lange es dauern kann, bis Fehler erkannt und behoben werden. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt: „Der beschriebene Fall ist zwar ein besonders drastisches Beispiel für eine fehlerhafte Berechnung, grundsätzlich kommen Mängel aber immer wieder vor.“
Wichtig: Jahresabrechnung genau prüfen
Verbraucher in Niedersachsen sollten ihre Jahresabrechnung für 2023 genau kontrollieren. Besonders die Jahresverbrauchs-Prognose ist entscheidend. Sie sollte mit dem Verbrauch aus der Jahresabrechnung 2022 übereinstimmen. Ist das nicht der Fall, sollte eine Korrektur möglichst schnell erfolgen. Denn es gilt eine Verjährungsfrist. Ab Rechnungsstellung haben Verbraucher drei Jahre Zeit, die Rechnung zu beanstanden.
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Die Erfahrung zeigt, dass Fehler bei der Gaspreisberechnung in Niedersachsen keine Seltenheit sind. Daher ist eine sorgfältige Prüfung der Abrechnung unerlässlich. Nur so lassen sich unnötige Kosten vermeiden und die tatsächliche Entlastung sichern. Wer Hilfe bei der Prüfung benötigt, kann die kostenfreie Kurzberatung Energielieferverträge der Verbraucherzentrale Niedersachsen nutzen.
Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.