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Braunschweigerin räumt bei „Wer wird Millionär“ ab – was dann passiert, hat sie selbst nicht geahnt

Braunschweigerin räumt bei „Wer wird Millionär“ ab – was dann passiert, hat sie selbst nicht geahnt

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Braunschweigerin räumt bei „Wer wird Millionär“ ab – was dann passiert, hat sie selbst nicht geahnt

Braunschweigerin räumt bei „Wer wird Millionär“ ab – was dann passiert, hat sie selbst nicht geahnt

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Braunschweig. 

Zwischen Kaffeesäcken und bunten Tassen steht Janina Rottmann nahezu täglich in ihrem niedlichen Ladencafé „Juan & Jane“. In der Roonstraße in Braunschweig. Dort verkauft die 34-Jährige ein vielseitiges Sortiment rund um ihr Lieblingsgetränk – aber auch Haarkuren und Waschlotion aus biologischen Anbau sind zu entdecken.

Vor eineinhalb Jahren erfüllte sich Janina, deren Spitzname zu Studienzeiten Jane war, ihren Traum – ohne zu wissen, dass sie ihn hatte. Und alles fing mit der Teilnahme bei „Wer wird Millionär an“. News38 hat die Geschäftsfrau aus Braunschweig in ihrem Lädchen besucht.

News38: Sag mal, Janina, kannst du überhaupt noch ohne Kaffee in deinen Tag starten?

Ja, das kann ich schon. Als ich mit dem Laden angefangen habe, habe ich so viel Kaffee getrunken, einfach, weil ich viel ausprobiert habe. Aber jetzt vergehen manchmal Tage, an denen ich gar keinen trinke. Weil mir die Zeit fehlt. Kaffee ist für mich immer noch ein Luxus-Moment. Ein bisschen wie ein Dessert.

Aber wie bist du überhaupt auf den Geschmack gekommen?

Nicht in Deutschland, sondern bei meinem Praktikum in Budapest. Da bin ich auf den Kaffee gekommen, weil die eine ganz tolle Kaffee-Zeromonie-Kultur dort haben. Das habe ich sehr geliebt.

Du findest überall in Budapest ganz kleine, zauberhafte Inhabergeführte Kaffeehäuser, sogar teilweise kleiner als mein Laden. Da bin ich immer hin spaziert und habe viel Neues entdeckt. Vielleicht war der Kaffee von der Qualität her gar nicht immer gut, aber mit Liebe zubereitet. Als ich mein Auslandssemester in Polen gemacht habe, bin ich dann erstmals auf qualitativ guten Kaffee in der Rösterei Czarny Deszcz gestoßen.

Ist dort die Idee für deinen Laden entstanden?

Ne, ich wusste bis ich den Laden aufgemacht habe gar nicht, dass ich das möchte. Eigentlich habe ich nach Lagerräumen für meinen Kaffee gesucht, den ich seit 2019 über einen Online-Shop verkaufe. Ein Laden war gar nicht geplant. Aber dann stand ich vor den Räumlichkeiten und wusste, hier gehört einer rein. Ich mag es nicht, wenn man aus Locations etwas macht, was sie nicht sind. Und dann dachte ich, meine Kunden freuen sich bestimmt, wenn sie ihren Kaffee auch einfach direkt hier kaufen können.

Und woher hast du das Startkapital für deinen Laden?

Das ist eine ganz verrückte Geschichte. Vor vielen, vielen Jahren, 2011, habe ich eine Pause im Studium eingelegt und bin dann durch Zufall auf einen Bewerbungsaufruf von „Wer wird Millionär“ aufmerksam geworden. Ich weiß gar nicht mehr, was mich geritten hat, mich überhaupt zu bewerben (lacht).

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Das ist die Stadt Braunschweig:

  • liegt im Südosten von Niedersachsen
  • ist die zweitgrößte Stadt in dem Bundesland nach Hannover
  • hat 19 Stadtbezirke und 249.406 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
  • Oberbürgermeister ist Thorsten Kornblum (SPD)

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Vielleicht die Herausforderung?

Ja vielleicht. Und ich hatte ja nichts zu verlieren. Und ich habe nicht daran gezweifelt, dass es nicht klappt. Ich glaube, dass es irgendeinen Grund gab, warum das Universum mir das Geld geben wollte. Ich sollte irgendwas Besonderes mit damit machen und so bin ich mit 32.000 Euro aus der Show gegangen.

Und das Besondere ist jetzt dein Laden-Konzept?

Ich glaube schon. Ich verkaufe nur kolumbianischen Kaffee. Er ist sehr exklusiv und kolumbianische Bauern sind sehr motiviert. Je nach Zubereitungsmethode kann eine Kaffeesorte immer anders schmecken. Das zweite Besondere ist, dass ich nur wenig Kaffeemengen hier habe, die aber direkt von familiengeführten Fincas kommen. Und es sind Spezialitätenkaffees. Wir Menschen sind sehr sentimental mit unseren Geschmäckern. Meine Mutter trinkt bis heute den gleichen Kaffee wie ihre Oma.

Und das, obwohl sie in deinem Laden eine so qualitative und große Auswahl hat!

Ja, total verrückt! Aber sie ist davon einfach nicht wegzukriegen. Sie verbindet mit ihrem Kaffee einfach so viel und es ist deswegen etwas Besonderes für sie. Für mich ist es zum Beispiel die Verbindung nach Kolumbien. Da habe ich fast zwei Jahre gelebt und bin durch Zufall in den Kaffeeverkauf gerutscht. Einer meiner besten Freunden lebt in Kolumbien und hat mir dabei geholfen.

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Ist das Juan?

Ja genau, der Namensgeber Juan! Aber den kennt hier keiner (lacht). Der durfte mir nur beim Spanisch lernen helfen.

Wenn du Günther Jauch jetzt nochmal treffen würdest und er fragt, was du mit dem Geld gemacht hast, wie würde er es finden?

Ich glaube er würde auf jeden Fall mal vorbei kommen und einen Kaffee trinken. Er sollte es zumindest tun!

Aber ich bin in erster Linie gar nicht Günther Jauch dankbar, sondern irgendwie, dass das Leben mich hier hingebracht hat. Auch wenn es am Anfang nicht so einfach war das zu akzeptieren, dass es einen anderen Plan für mich hatte als ich. Jetzt ist es aber genau das, was ich immer machen wollte. Ich kann alles verbinden, was ich mag. Aber ohne „Wer wird Millionär“ wäre mir das wohl nicht gelungen. (mbe)