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Brocken im Harz: Feuerwehr rüttelt nach Großbrand an goldener Regel – „Da muss was passieren“

Brocken im Harz: Feuerwehr rüttelt nach Großbrand an goldener Regel – „Da muss was passieren“

brocken harz

Wernigerode. 

Der Großbrand am Brocken im Harz sorgt weiterhin für Diskussionen.

Vielleicht wird das Mega-Feuer am Brocken im Harz sogar weitreichende Folgen für den Wald des beliebten Nationalparks haben. Von der Feuerwehr Wernigerode gab es am Tag nach dem Brand jedenfalls harsche Töne.

Brocken im Harz: Was passiert mit dem Totholz?

Es geht dabei um die Nationalpark-Regel, die Wälder der natürlichen Entwicklung zu überlassen. In Brand geraten war nämlich eine große Grasfläche mit Totholz. Das nimmt die Feuerwehr zum Anlass, generell mal was zum Thema abgestorbene Bäume zu sagen.

„Wir als Feuerwehr sehen das schon sehr kritisch“, hieß es am Mittwoch vom Wernigeröder Feuerwehr-Chef Marco Söchting. Unter anderem am Brocken sind aufgrund von Stürmen, Wetter-Extremen und Borkenkäfern Fichten-Monokulturen auf großen Flächen abgestorben. Söchting fordert: „Da muss was passieren für die Zukunft.“

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Das ist der Brocken:

  • ist 1.141 Meter hoch
  • und damit das höchste Gebirge im Norden
  • ist extrem beliebt bei Wanderern
  • gehört zu Wernigerode (Sachsen-Anhalt)
  • du kannst mit einer alten Dampflock hoch- und runterfahren

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Brocken im Harz: Größter Brand seit langer Zeit

Die Feuerwehr war am Dienstag gegen 14.30 Uhr zu dem Brand gerufen worden. Das Feuer sei von der Bahnlinie der Harzer Schmalspurbahn ausgegangen und sei vom Wind einen Hang hinaufgetrieben worden. Am Ende habe eine Fläche von etwa 250 mal 40 Metern gebrannt. Zunächst war die Rede von 3,5 Hektar, letztlich war es dann doch „nur“ einer.

120 Einsatzkräfte von elf Feuerwehren seien im Einsatz gewesen. Die Arbeiten hätten sich schwierig gestaltet, weil der Ort des Geschehens nur zu Fuß erreichbar gewesen sei.

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Zum Einsatz kamen auch zwei Löschwasserwagen der Harzer Schmalspurbahn. Diese sind nach Angaben einer Sprecherin jedes Jahr ab April auf dem Brocken und in Drei Annen Hohne mit 28.000 und 24.000 Litern gefüllt geparkt.

Um die Feuerwehrleute möglichst schnell an die Brandstelle zu bringen, wurde laut Wehrleiter Söchting ein Personenwagen zwischen Lok und Löschwasser-Wagen gekoppelt. Gegen 22 Uhr sei der Einsatz beendet worden. Die Brandursache ist bislang unklar.

Brandwache am Brocken im Harz

Eine Brandwache soll dafür sorgen, dass neue Flammen schnell entdeckt und gelöscht werden können. Laut einem Sprecher des Nationalparks Harz ist noch unklar, was mit der abgebrannten Fläche geschehen soll. Eine Schadenshöhe lasse sich nicht beziffern. „Da wuchs Gras, und da wächst auch wieder Gras.“

Söchting sagte zum Feuer am Brocken im Harz : „Wir haben zwar jedes Jahr kleinere Brände, aber dieses war mit Abstand der größte der letzten Jahre.“ (dpa/ck)

Für einige Brocken-Besucher hatte der Brand drastische Folgen. (Welche? Das kannst du hier lesen.)