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Helmstedter Chefarzt bei Corona-Demo: DAS spaltet die Gemüter – Klinikum bezieht klar Stellung

Helmstedter Chefarzt bei Corona-Demo: DAS spaltet die Gemüter – Klinikum bezieht klar Stellung

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Helmstedter Chefarzt bei Corona-Demo: DAS spaltet die Gemüter – Klinikum bezieht klar Stellung

Helmstedter Chefarzt bei Corona-Demo: DAS spaltet die Gemüter – Klinikum bezieht klar Stellung

Verschwörungstheorien - warum sie in Krisen so viele Menschen anziehen

5G-Netze, Bill Gates, ein Laborunfall in Wuhan: Um den Ursprung von Covid-19 ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien. Für Experten ist das keine Überraschung. In Krisen geben sie einigen Menschen demnach zumindest ein Gefühl von Kontrolle zurück.

Helmstedt. 

Die Stimmen gegen die Corona-Maßnahmen und eine mögliche Impfpflicht werden lauter, die Gegenstimmen aber auch. Und ein Video mischt die sozialen Medien ordentlich auf.

Darin zu sehen: Der Chefarzt der Neurologie in der Helios Klinik in Helmstedt. Als Gastredner auf einer augenscheinlichen Kundgebung in Wolmirstedt äußert Jozef Rakicky sich zu Themen wie der Corona-Impfung, einer Impfpflicht und den vermeintlichen Gründen, warum andere Ärzte so sehr auf das Impfen pochen würden.

Die Helios-Gruppe hat sich unterdessen von den Aussagen des Chefarztes deutlich distanziert.

Helmstedter Chefarzt bedauert Familienstreits durch Corona

So erklärt der Arzt und ehemalige AfD-Landratskandidat aus Helmstedt in dem Video aus Wolmirstedt zu Beginn seiner Ausführungen, er sei weder Querdenker noch Nazi. Auch sei er kein allgemeiner Impfgegner, er habe ja auch Impfungen gegen Kinderlähmung oder ähnliches bekommen. Er sehe aber einen Unterschied zur Corona-Impfung. Die Impfstoffe seien zuvor lange Jahre erforscht worden.

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Er bedauere, dass Familien aufgrund der Impfdebatte zerstritten seien und macht unterschwellig die Regierung dafür verantwortlich. „Die haben riesen Angst in der Bevölkerung gesät mit der Pandemie. Riesige Bedrohung etc.“

Die Reaktionen unter dem Videobeitrag sind gespalten:

  • „Mal sehen, wie lange der gute Mann noch Chefarzt bleibt“
  • „Arzt im Ruhestand“
  • „Bewerbungsphase für den neuen Chefarzt öffnete soeben“
  • „Wenn er demnächst seinen Job verliert, kann er wenigstens als Querdenker-Guru anheuern! DIE nehmen den mit Kusshand“
  • „Man muss auch mal die bedenken aussprechen dürfen, ohne gleich beleidigt zu werden! Sind wir alle hier schon so zweigeteilt?Jeder sollte seine Meinungsfreiheit äußern dürfen!“

Rakicky erklärt, er habe in seiner täglichen Arbeit immer wieder mit Covid-Patienten zu tun, aber es sei noch wichtiger, dass er auch mit Patienten mit Impf-Nebenwirkungen habe. Seiner Meinung nach würden die Zahlen zu solchen Fällen nicht ausreichend kommuniziert.

Und auch die für ihn „so genannten Experten“ seien abhängig von der Regierung. Im nächsten Satz schimpft Rakicky auf „viele Kollegen“, die so „impfbegeistert“ seien. Seiner Meinung nach seien diese Ärzte lediglich auf die Vergütung pro Impfung aus.

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Die Helios-Gruppe selbst erklärte auf Anfrage von news38.de zu den Aussagen des Chefarztes: „Uns ist es wichtig, dass er sich dort als Privatperson geäußert hat. Er vertritt ausdrücklich nicht die Meinung von Helios.“ Deshalb distanziere sich das Unternehmen deutlich von den Aussagen.

Helmstedt: Helios distanziert sich deutlich von Chefarzt-Aussagen

Auch wenn man berücksichtige, dass die Äußerungen von dem Recht der freien Meinungsäußerung gedeckt seien, sehe es das Unternehmen aber als grenzwertig an, dass sich der Arzt „(politisch oder privat) zu Themen äußert, die seine Tätigkeit bei uns berühren. Dies ist der Fall, wenn er – zum Beispiel via Facebook oder in einem Blog – seine deutliche Ablehnung gegen das Impfen zum Ausdruck bringt.“

Der vollständige Wortbeitrag des Chefarztes aus Helmstedt wird in dem Video nicht gezeigt. Vielmehr bricht es mitten im Satz ab. Der Grundtenor des Wortbeitrags scheint aber klar. Eine Corona-Pandemie sei es nicht wert, einen neuen Impfstoff zu nutzen, der nur seit zwei Jahren erforscht wurde.

Auf eine Anfrage von news38.de hat der ehemalige AfD-Landratskandidat bisher nicht reagiert. (red)

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