Veröffentlicht inNiedersachsen

Hannover: Polizist gibt Uni-Seminar – was dann passiert, war so nicht geplant

Hannover: Polizist gibt Uni-Seminar – was dann passiert, war so nicht geplant

polizei polizist hannover niedersachsen symbolbild uniform
Ein Polizist hat seinen Lehrauftrag an der Uni Hannover an den Nagel gehängt. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Noah Wedel/Kirchner-Media | Noah Wedel/Kirchner-Media

Hannover. 

Ein Polizist hat an der Uni Hannover ein Seminar für Studierende gegeben.

Doch als er eines Morgens in sein Auto in Hannover steigen wollte, traute er seinen Augen kaum – und beendete kurzerhand seinen Lehrauftrag.

Hannover: Schock nach Uni-Seminar – Polizist wirft hin

Am Wochenende sei sein Auto mutwillig beschädigt worden. Der Polizist sehe einen Zusammenhang mit dem Streit um seinen Lehrauftrag, sagte eine Hochschulsprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Der Soziologe, der auch aktiver Polizeibeamter in Niedersachsen ist, habe die Hochschulleitung am Wochenende über seine Entscheidung informiert.

Hannover: Heftiger Streit mit dem Studierenden des Fachrats

„Wir bedauern das zutiefst“, sagte die Uni-Sprecherin. Es gehe wohl um einen zerstochenen Reifen. „Sollte eine Kausalität zwischen dem Lehrauftrag und der Sachbeschädigung bestehen, verurteilen wir dies in aller Deutlichkeit.“

Der Polizist hatte ein Seminar zum Thema „Polizei und Kriminalität“ angeboten. Aus Sicht des Fachrates Sozialwissenschaften steht eine aktive Tätigkeit in der Polizei einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Institution entgegen.

——————————

Mehr Themen:

——————————

Die Institution Polizei gerate „fast täglich durch strukturellen Machtmissbrauch, Rassismus und Rechtsextremismus in den Blick der Öffentlichkeit“, hieß es.

Hannovers Universitätspräsident Volker Epping sprach daraufhin in einem Zeitungsinterview von „Cancel Culture“. „Unseren kritischen Umgang mit dem Lehrauftrag als ‚Cancel Culture‘ zu diffamieren finden wir unangebracht und verkürzt“, teilten daraufhin Fachrat und Asta mit.

Kritiker würden zur Zielscheibe gemacht. Im Asta sei kurz danach eine Scheibe mit einem Pflasterstein eingeworfen worden. (vh)