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VW-Boss Diess spricht Klartext zum Russland-Werk – DAS bereitet ihm am meisten Sorge

VW-Boss Diess spricht Klartext zum Russland-Werk – DAS bereitet ihm am meisten Sorge

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VW-Boss Herbert Diess hat sich zu der Situation in Russland geäußert. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa | Carsten Koall

Kaluga. 

Wie geht es mit dem VW-Werk in Kaluga weiter und was passiert am Standort in Nischni Nowgorod? Das fragen sich in dieser Zeit wohl die rund 7.000 Mitarbeiter in Russland.

VW hat die Produktion dort seit einigen Wochen gestoppt und es somit anderen großen Unternehmen wie McDonald’s, H&M und Co. gleichgetan – als Reaktion auf Putins Krieg in der Ukraine. Doch wie soll es mit der Produktion weitergehen? Dazu hat sich Herbert Diess in dem Talk-Format „Diess im Dialog“ geäußert und gleichzeitig erklärt, was ihm am meisten Sorge bereitet.

VW: Worte von Konzern-Chef Diess lassen aufhorchen

Wann und ob VW die Produktion in Russland wieder aufnehmen wird, steht noch nicht fest. Auch Konzernchef Herbert Diess hat in dem Talk-Format der „Braunschweiger Zeitung“ und der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ keine klare Antwort darauf. Doch seine Worte lassen aufhorchen: „Ich bin mir nicht sicher in der politischen Lage unter Putin, wie diese Situation enden wird.“

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Das VW-Werk Kaluga:

  • 2.100.000 Quadratmeter groß
  • produziert 118.000 Fahrzeuge im Jahre (2021)
  • hier werden der VW Tiguan, der Polo und der Skoda Rapid gebaut
  • rund 4.000 Menschen arbeiten hier

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Zu Beginn habe VW noch 80 Prozent der Löhne gezahlt, mittlerweile seien es etwa 60 Prozent der Löhne. Das müsse Volkswagen auch tun, um die Rechte in Russland nicht zu verlieren. Optimal sei der Zustand aber keinesfalls – weder für Volkswagen selbst noch für die Mitarbeiter vor Ort.

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Volkswagen stehe in Russland vor einem Problem: Rechtsrisiken. Denn in Russland könnten Kunden sogar ihre alten Fahrzeuge zurückgeben, sollte der Konzern innerhalb von 48 Tagen keine benötigten Ersatzteile liefern. „Kritische Ersatzteile haben wir versucht zu liefern, aber das ist mittlerweile kaum noch möglich“, sagt Diess.

DAS bereitet VW-Boss Diess am meisten Sorge

Allerdings macht der 63-Jährige auch deutlich, dass das Geschäft in Russland generell nicht „überlebenswichtig“ für den Konzern sei. Dennoch fühle sich VW verantwortlich für die knapp 7.000 Menschen, die dort arbeiten. „Das sind überzeugte VWler, die arbeiten zum Teil 10, 15 Jahre für uns und kommen mit leuchtenden Augen in die Arbeit, und da gibt es keine mehr momentan“, sagt Diess. Seine Hoffnung: „Dass wir irgendwann mal anfangen mit Verhandlungen mit Putin, um diese Situation wieder zu stabilisieren.“

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Bis August sei man vor Ort noch „committed“, dann müsse man weitersehen. Generell blicke Herbert Diess besorgt auf die gesamte Situation. Er fürchte, dass eine Inflation Europa auch destabilisieren könnte. Vor allem könne es Länder treffen, die extrem von den Gasexporten abhängig seien. Welche Konsequenzen es haben könnte, wenn Russland auch Deutschland den Gas-Hahn abdreht, hat VW-Boss Diess ebenfalls in dem Dialog aufgezeigt. Mehr dazu liest du in diesem Artikel >>> (abr)