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Hannover: Dieses Polizei-Video birgt Zündstoff – das sagen die Beamten zum umstrittenen Einsatz

Hannover: Dieses Polizei-Video birgt Zündstoff – das sagen die Beamten zum umstrittenen Einsatz

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Die Polizei Hannover muss sich derzeit für einen Einsatz verteidigen. Haben die Beamten richtig oder überreagiert? Da scheiden sich die Geister... (Symbolbild) Foto: imago images / localpic

Hannover. 

Ein Video aus Hannover trendet gerade bei Twitter.

Es zeigt einen Polizei-Einsatz in der Innenstadt von Hannover – und wird kontrovers diskutiert.

Hannover: Wie verhältnismäßig war der Polizei-Einsatz?

Über die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes der Polizeibeamten aus Hannover gehen die Meinungen auseinander. Und ja: Es geht um die Corona-Regeln.

Offenbar hatte ein Mann am Dienstagnachmittag in der Innenstadt von Hannover ein Brötchen gegessen. Ohne Mund-Nasen-Schutz, logischerweise. Damit wiederum verstieß er gegen die geltende Corona-Verordnung.

Denn auch in der Fußgängerzone der niedersächsischen Landeshauptstadt gilt wegen der grassierenden Corona-Pandemie eine Maskenpflicht. Heißt: Essen, Trinken und Rauchen ist hier verboten.

Familie mit Kinderwagen in Hannover unterwegs

Der Mann war mit einer Frau und seinem kleinen Kind unterwegs, Kinderwagen inklusive. Als die Polizisten ihn ansprechen, spitzt sich die Situation relativ schnell zu.

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Der Mann fragt einen Beamten: „Du hast nichts zu tun, oder was?“ Es sei ja normal, dass man ausflippt, wenn man „andauern belästigt“ werde. „Sie können einem doch nicht den Mund verbieten“, interveniert die Frau.

Die Beamten wollen den Mann am Einsatzwagen näher kontrollieren. Dagegen sträubt er sich: „Fassen Sie mich nicht an, ich habe mein Kind dabei!“ Tatsächlich muss das Kleine alles mit ansehen.

Hannover: Polizei-Kontrolle am Streifenwagen

Zwei Polizisten führen ihn zum Streifenwagen, wo sie ihn kontrollieren. Eine Beamtin sagt, er solle sich nicht wehren. „Ich wehre mich doch gar nicht“, sagt der Mann. Tatsächlich ist hier keinerlei Widerstand erkennbar. „Ich weiß nicht, was das alles soll!“

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Ein anderer Polizist fordert den Mann, der den Einsatz mit seinem Handy filmt, dazu auf, mit dem Filmen aufzuhören. Es sei eine Straftat, das Wort eines Polizisten zu filmen – „wir haben auch Datenschutzrechte“, so der Beamte. Nach kurzem Zögern schaltet der Mann das Handy dann aus.

Einsatz in Hannover: Twitter-Gemeinde ist sich uneins

Bei Twitter sorgt die knapp zweiminütige Sequenz für eine rege Diskussion. Hier kommen einige Meinungen:

  • „Wenn er es in der Öffentlichkeit gemacht hat, wo das Tragen eines Mundschutzes angeordnet war, kann man den Beamten nur Dank aussprechen. Endlich wird mal angemessen gehandelt.“
  • „Polizisten sind inzwischen die Einzigen mit Rechten. Es werden grundlos persönliche Daten erfasst, alle registiert, schikaniert, und all das soll nicht publik werden.“
  • „Als Laie würde ich sagen, er [der Polizist] lügt. Erstens ist er im öffentlichen Raum und zweitens ist der Beamte ja nicht privat dort unterwegs.“
  • „Unglaublich mit wieviel Polizisten sie auf eine Person losgehen. Völlig übertrieben, bei Araber-Clans laufen sie weg.“
  • „Ist das dieselbe Polizei, die bei echter Strafverfolgung und Co. immer angeblich zu wenig Personal hat?“
  • „Ich wundere mich, dass die Beamten bei dieser gezielten Provokation so ruhig bleiben.“
  • „Festnahme oder Durchsuchung vor den Augen eines Kindes ist entwürdigend und nur in Ausnahmefällen gestattet! Was ist denn bei euch nur los!?“

Inzwischen hat sich auch die Polizei Hannover zu Wort gemeldet. Der Mann sei bereits am Montag mündlich verwarnt worden, schreiben die Beamten. Tagsdrauf sei er dann wieder ohne Maske angetroffen worden. Außerdem habe er einen Beamten „öffentlichkeitswirksam beleidigt“.

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Die Polizisten hätten ihn nur nach Ausweisdokumenten durchsucht. „Das Kind hat mit den Maßnahmen nichts zu tun“, twittert die Polizei Hannover. Inwiefern der Brötchen-Esser eine Anzeige kassiert hat, blieb zunächst offen. (red)