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Silvester in Niedersachsen: Polizei für Böllerverbote – „Es muss ja nicht immer knallen“

Silvester in Niedersachsen: Polizei für Böllerverbote – „Es muss ja nicht immer knallen“

silvester feuerwerk braunschweig schloss
Vor dem Schloss in Braunschweig kam es in der Silvesternacht 2018 zu schlimmen Ereignissen. Noch immer fehlt von dem Täter jede Spur... (Archivbild) Foto: Florian Kleinschmidt/BestPixels.de

Osnabrück. 

Wie krachend rutscht Niedersachsen ins neue Jahr? Bleibt es Silvester erneut eher ruhig?

Das steht noch nicht fest – auch wegen der weiterhin angespannten Corona-Lage in Niedersachsen.

Böllerverbote in Niedersachsen gefordert

Die Polizeigewerkschaften fordern jedenfalls fürs kommende Silvester lokale Böllerverbote – auch in Niedersachsen. „Wir fordern die Kommunen auf, so genannte Böllerverbote möglichst restriktiv auszusprechen und genügend Ordnungskräfte zur Überwachung bereitzuhalten“, sagte Rainer Wendt, der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

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„Angesichts der steigenden Infektionszahlen durch Corona ist es ohnehin derzeit nicht angezeigt, sich in großen Gruppen zu treffen und die Risiken noch zu vergrößern“, argumentierte Wendt.

Niedersachsen: Städte und Gemeinden entscheiden

Schon im vergangenen Jahr war es zum Jahreswechsel ruhiger als sonst: Auf vielen belebten Straßen und Plätzen in Niedersachsen durften keine Böller und Raketen gezündet werden. Wo genau, legten Städte und Gemeinden fest.

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Die in der Corona-Pandemie sowieso stark geforderten Krankenhäuser sollten nicht durch weitere Verletzte belastet werden. Deshalb durfte auch deutschlandweit kein Feuerwerk der Kategorie F2 verkauft werden, also kein klassisches Silvesterfeuerwerk wie Raketen, Knaller oder Batterien. Mitten im Winter-Lockdown galten zudem Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen.

Diskussionen über Böller gibt es aber seit Jahren. Kritiker führen neben der Verletzungsgefahr unter anderem den Lärm, Brände und die Umweltbelastung an – auch außerhalb Deutschlands. Amsterdam beispielsweise hat die Knallerei mittlerweile verboten. Stattdessen soll es Feuerwerkshows an zentralen Orten geben.

Ein gutes Beispiel, findet der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek: Die Entscheidung sei „unter dem Aspekt der Sicherheit total nachvollziehbar und aus unserer Sicht nachahmenswert“, sagte er der NOZ. „Niemand will den Menschen die Feierfreude an Silvester nehmen.“

Feuerwerk kontrolliert an zentralen Orten abzubrennen sei eine „sichere Alternative zur klassischen Böllerei“. Und: „Es muss ja nicht immer knallen. Eine Laser-Show mit musikalischer Untermalung ist auch eine denkbare Alternative.“ (dpa/red)