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Salzgitter: Abschied von Anastasia – „Grausame Tat hat ihr Leben zerstört, nicht aber ihre Botschaft“

Salzgitter: Abschied von Anastasia – „Grausame Tat hat ihr Leben zerstört, nicht aber ihre Botschaft“

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Salzgitter: Angehörige und Freunde von Anastasia nehmen am Mittwoch Abschied. Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. 

Der Schock in Salzgitter sitzt tief! Ein 15 Jahre altes Mädchen wurde ermordet. Tatverdächtig: Zwei Mitschüler, 13 und 14 Jahre alt. Beide selbst noch Kinder.

Was zurückbleibt sind Fassungslosigkeit, Trauer und Wut. Und unzählige offene Fragen. Warum musste die 15-Jährige sterben? Welches Motiv hatten die Täter?

Alle Entwicklungen zu dem schrecklichen Mädchen-Mord in Salzgitter kannst du in unserem Newsblog nachlesen.

Salzgitter: Mädchen-Mord! Die Chronik eines schrecklichen Verbrechens

Mittwoch, 29. Juni

15.21 Uhr: Abschied von Anastasia – die Anteilnahme ist groß

Familie, Freunde, Mitschüler, Nachbarn, Anwohner… sie alle waren gekommen, um sich von Anastasia zu verabschieden. Und, um irgendwie Trost zu finden in dieser schrecklichen Zeit. Vor der Kirche standen einige Einsatzkräfte der Polizei, die die Trauerfeier begleiteten. In der Kirche sammelten sich zahlreiche Menschen, auch davor standen noch einige. Die Reden wurden mit Lautsprechern übertragen.

Neben dem Pastor war auch ein evangelischer Seelsorger vor Ort, als „Begleitung in dieser fast ausweglosen Situation“, wie er sagte. In den Gesprächen, die er mit der Familie geführt habe, sei eines sehr deutlich geworden: Trotz des Entsetzens, der Verzweiflung, der brennenden Trauer und der bohrenden Fragen soll der Abschied einer werden, „der durchwärmend ist. Von eurer Liebe zu Anastasia und beschienen auch von ihrer Liebe zu euch.“

Die Liebe – als ein Vermächtnis von Anastasia. Das Miteinander. Achtsamkeit. Freiheit. Respekt vor der Einzigartigkeit jedes einzelnen Menschen. „Die grausame Tat hat ihr Leben zerstört, nicht aber ihre Botschaft“, sagte der Pastor in seiner Rede: „Von diesem Sarg aus geht eine Ermutigung aus, heißt, das Begonnene fortsetzen und nicht infrage stellen“.

Begleitet wurde die Trauerfeier auch von drei Musikstücken, die die Familie der 15-Jährigen ausgesucht hatte. Eines davon: „River flows in you“…

Dienstag, 28. Juni

12.03 Uhr: Triggerte ein Video die Täter?

Die „Bild“ berichtet, dass die Tatverdächtigen ein offenbar brutales Video als „Vorlage“ für die Tat genutzt haben. Außerdem heißt es in dem Boulevardblatt, dass der 14-jährige Verdächtige zum Tatzeitpunkt allein zu Hause war. (Details hier!)

Montag, 27. Juni

17:09 Uhr: Polizei überprüft Handys von mutmaßlichen Tätern

Wie der NDR berichtet, werden jetzt die Handys der 13 und 14 Jahre alten Jungen ausgewertet. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hofft so mehr über die Tat und den Tatablauf zu erfahren.

Ein Fokus soll dabei auf die Chat-Nachrichten gelegt werden, die sich die mutmaßlichen Täter schickten. Außerdem könnten so Hinweise gefunden werden, die mehr über die Beziehung zu der 15-Jährigen verraten – vielleicht sogar auch anhand von Nachrichten zwischen dem Opfer und den beiden Jungen, so der NDR.

8.43 Uhr: Althusmann fordert Debatte um Strafmündigkeit

Angesichts des gewaltsamen Todes eines 15 Jahre alten Mädchens in Salzgitter hat der niedersächsische CDU-Chef Bernd Althusmann eine neue Debatte um die Strafmündigkeit gefordert. Die mutmaßlichen Täter sind erst 13 und 14 Jahre alt.

Angesichts einer Diskussion über mehr Rechte für Kinder und Jugendliche und über ein Absenken des Wahlalters sei es eine logische Konsequenz, dass Kinder und Jugendliche auch mehr Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen sollten, sagte Althusmann laut einer Mitteilung: „Dazu gehört für mich auch die Frage nach der Strafmündigkeit, die in vielen Staaten bereits unter 14 Jahren liegt.“

Die CDU wolle in der kommenden Legislaturperiode ein Kinder- und Jugendministerium einrichten, das Kompetenzen bündele und auch bei Gewaltverbrechen wie in Salzgitter zügig als Ansprechpartner fungieren könne. „Wir müssen wieder verstärkt hinsehen und dürfen auch an den sogenannten Brennpunkten nicht nachlassen, Hilfestellungen zu geben“, erklärte Althusmann. In Niedersachsen ist am 9. Oktober Landtagswahl.

Sonntag, 26. Juni

21.32 Uhr: 13-Jähriger in psychiatrische Klinik eingewiesen

Nach dem gewaltsamen Tod einer Schülerin in Salzgitter ist der jüngere der beiden Verdächtigen von einem Psychiater begutachtet und in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Das teilte der Sprecher der niedersächsischen Stadt, Martin Neumann, am Sonntag mit. Der 13-Jährige sei mit Zustimmung der Eltern in die Klinik aufgenommen worden, in der er auch die nächsten Wochen bleiben soll.

Mit Aufnahme in die Klinik sei bis zur abschließenden Entscheidung des Familiengerichts eine sofortige Unterbringung geregelt worden, teilte der Sprecher weiter mit. Das Jugendamt hatte nach Verwaltungsangaben noch am Mittwoch beim Familiengericht Salzgitter einen Eilantrag für eine freiheitsentziehende Unterbringung des 13-Jährigen in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie gestellt. Die Entscheidung stand am Sonntagabend noch aus.

9.40 Uhr: Anastasia „wurde viel gemobbt“

Noch Tage nach dem schrecklichen Mord an Anastasia herrscht in Salzgitter Fassungslosigkeit. Jetzt melden sich immer mehr Menschen aus ihrem direkten Umfeld zu Wort. Offenbar hatte es das Mädchen lange Zeit nicht einfach. (Hier mehr dazu)

Freitag, 24. Juni

17.14 Uhr: Fredenberg kämpft ums Image

Fredenberg galt schon immer als eher schwieriger Stadtteil. Nach dem Mord an Anastasia bangt Fredendorf einmal mehr um seinen Ruf. Jetzt fürchten unter anderem die Sozialarbeiter, dass die Tat vieles ihrer wichtigen Arbeit wieder zerstört. (Hier liest du mehr dazu)

12.03 Uhr: Polizei Salzgitter zieht Konsequenz

Noch immer sitzt der Schock insbesondere im betroffenen Ortsteil Fredenberg tief. Viele Anwohner fühlen sich unsicher und haben Angst. Auch in der Schule des Mädchens herrscht Erschütterung. Deshalb zieht die Polizei Salzgitter jetzt Konsequenzen. (Alle Infos hier)

Donnerstag, 23. Juni

22.25 Uhr: Stadt Salzgitter mit dringendem Appell an die Trauernden

Am Fundort der Leiche spielten sich heute um ein Haar dramatische Szenen ab. Eine Trauerkerze verformte sich wegen der Hitze und fing Feuer. Deswegen hat sich die Stadt jetzt mit einem dringenden Appell an die Trauernden gewandt. (Hier mehr dazu)

19.02 Uhr: 13-Jähriger wird jetzt psychiatrisch begutachtet

Heute Abend gab ein Verantwortlicher der Stadt bekannt, dass der jüngere der beiden Tatverdächtigen (13) jetzt von einem Psychiater begutachtet wird. Auf ihn könnte ein Freiheitsentzug in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie zukommen. Alle Einzelheiten liest du in unserem Artikel (hier geht’s weiter).

13.51 Uhr: Gab es noch eine dritte Festnahme?

Warum musste die 15-Jährige sterben? Und was genau ist am Tattag passiert? Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig erklärt, schweigen die beiden Teenager zu den Vorwürfen.

Dennoch werden immer mehr Details bekannt. Es sei möglich, dass die 15-Jährige arglos in eine Falle gelockt wurde. Auch deshalb werten Ermittler gerade die Handys der Tatverdächtigen und des Opfers aus.

Doch hat vielleicht noch eine vierte Person eine Rolle gespielt? Das zumindest berichtet die „Bild“. Demnach habe es wohl eine dritte Festnahme gegeben. Bei dem Teenager soll es sich aber nicht um einen Beschuldigten gehandelt haben, sondern um einen direkten Zeugen der Tat. Bisher ließ sich das aber nicht bestätigen.

13.18 Uhr: Fake-News machen die Runde – Polizei mit eindringlichem Appell

Bei Facebook, Instagram und Tiktok machen offenbar Fotos und Videos die Runde. Auch in geschlossenen Gruppen. Die Polizei appelliert an alle, weder Bilder noch Videos zu teilen und sich bei den Informationen auf offizielle Pressemeldungen zu beziehen. Alles andere seien Spekulationen.

Und die wiederum könnten katastrophale Folgen haben. Welche, das hat Polizeisprecher Matthias Pintak im Gespräch mit News38 erklärt. Alle Antworten liest du in diesem Artikel (hier entlang).

10 Uhr: Warum töten Kinder?

Der Schock in Salzgitter sitzt spürbar tief. Und auch darüber hinaus ist das Entsetzen in ganz Deutschland über diese Tat groß. Tatverdächtig sind ein 13-Jähriger und ein 14-Jähriger. Was bleibt, ist eine Frage, die sich viele stellen. Warum morden Kinder? News38 hat mit Kriminalist Mark Bennecke über das Thema gesprochen. Den ganzen Artikel liest du hier >>

Mittwoch, 22. Juni

21.30 Uhr: Salzgitter – eine Stadt steht unter Schock

Am Hans-Böckler-Ring sammeln sich Kerzen, Blumen und Engel. Viele Menschen kommen, um für das getötete Mädchen eine Kerze anzuzünden, ihr Mitgefühl auszudrücken und um irgendwie zu begreifen, wie so etwas Schreckliches in unmittelbarer Nachbarschaft passieren kann. News38 hat mit einigen Anwohnern gesprochen. Welche Gedanken ihnen durch den Kopf gehen, liest du in diesem Artikel (hier entlang).

20.00 Uhr: Vorläufiges Obduktionsergebnis liegt vor

Wie starb die 15-Jährige? Das ist eine der Fragen, die die Ermittlungen klären sollen. Aufschluss soll vor allem die Obduktion bringen. Am Abend gibt es ein erstes, vorläufiges Obduktionsergebnis. Demnach wurde die 15-Jährige erstickt. Weitere Details zu dem grausamen Tod nannten die Ermittler allerdings nicht.

18.50 Uhr: War die grausame Tat geplant?

Nach und nach kommen mehr Einzelheiten zu dem grausamen Mädchen-Mord ans Licht. Hans Christian Wolters, Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, erklärt gegenüber „RTL“, dass die beiden Jungs den Mord geplant haben könnten. Die Staatsanwaltschaft gehe von „niederen Beweggründen und Heimtücke“ aus und ermittelt wegen Mordes. Die Teenager sollen die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers für die Tat ausgenutzt haben, heißt es.

Offenbar kannten die Tatverdächtigen und das Opfer sich, wohnten im selben Viertel und gingen wohl auf dieselbe Schule.

Der 14-Jährige sitzt mittlerweile in U-Haft.

15.40 Uhr: Wie geht das Jugendamt mit dem 13-Jährigen um?

Weil der 13-Jährige noch nicht strafmündig ist, muss das Jugendamt sich um den Fall kümmern. Sozialdezernent Dirk Härdrich erklärt im Gespräch mit News38, wie es jetzt genau weitergeht. Mehr dazu liest du in diesem Artikel (hier entlang).

12.05 Uhr: Traurige Gewissheit – 15-jähriges Mädchen tot

All das Hoffen und Bangen war vergebens. Jetzt herrscht traurige Gewissheit. Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt gibt, handelt es sich bei der aufgefundenen Frauenleiche um das vermisste 15-jährige Mädchen.

Es deute vieles darauf hin, dass das Mädchen ermordet wurde. Noch für heute ist eine Obduktion geplant, die Klarheit bringen soll.

Außerdem haben die Ermittler bereits zwei Tatverdächtige im Blick: einen 13-Jährigen und einen 14-Jährigen. Das Amtsgericht Salzgitter hat für den 14-Jährigen bereits einen Haftbefehl wegen Mordes beantragt. Weil der 13-Jährige hingegen nicht strafmündig ist, kümmert sich das Jugendamt Salzgitter um ihn.

Das Motiv für die Tat ist noch völlig unklar. Die Staatsanwaltschaft geht nach ersten Erkenntnissen aber davon aus, dass es „im persönlichen Bereich“ liegt.

Dienstag, 21. Juni

13.58 Uhr: Polizei findet Leiche

Die Suchaktion in Salzgitter-Fredenberg hat ein trauriges Ende genommen! Die Polizei hat auf einer bewaldeten Grünfläche am Hans-Böckler-Ring eine junge Frauenleiche gefunden. Noch ist unklar, ob es sich bei der Toten um die vermisste 15-Jährige handelt. Die Polizei muss die Identität noch klären.

Fest steht indes jedoch, dass die Polizei in alle Richtungen ermittelt. Auch ein Verbrechen sie nicht auszuschließen, heißt es.

Auch Rechtsmediziner machen sich ein Bild von der Lage vor Ort. Die Spurensicherung ist im Einsatz. Das Gebiet rund um den Fundort ist weiträumig abgesperrt.

09.26 Uhr: Großangelegte Suchaktion in Salzgitter-Fredenberg

Nachdem das Mädchen als vermisst gemeldet wurde, startete die Polizei bereits im Laufe des Montags eine großangelegte Suchaktion, die auch am Dienstagmorgen noch läuft. Der Fokus: Der Hans-Böckler-Ring in Salzgitter-Fredenberg. Auch Spürhunde und eine Drohne sind im Einsatz, um das Mädchen zu finden.

Sonntag, 19. Juni

Sorge in Salzgitter-Fredenberg. Ein 15 Jahre altes Mädchen ist offenbar nicht mehr nachhause gekommen. Angehörige der 15-Jährigen meldeten sie bei der Polizei als vermisst.

(abr/ck)