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VW will Science-Fiction real machen – aber Konzernchef Diess stellt klar: „Da wird es Rückschläge geben“

VW will Science-Fiction real machen – aber Konzernchef Diess stellt klar: „Da wird es Rückschläge geben“

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VW: Herbert Diess' Absage an eine Auto-Marke ist deutlich. Foto: picture alliance/dpa/Volkswagen AG | Eyecatchme.Photography

Wolfsburg. 

Geht es nach den großen Autokonzernen wie VW, wechseln computergesteuerte Fahrzeuge in naher Zukunft aus dem Reich der Science-Fiction auf unsere realen Straßen.

VW-Chef Diess treibt das Thema voran – es ist aber noch einige Arbeit nötig.

VW-Chef Diess: Daten treiben autonomes Fahren

Der Umgang mit sicherheitsrelevanten Daten wird nach Einschätzung von Diess beim autonomen Fahren ein Schlüsselthema – die Entwicklung fertiger Dienste zur breiteren Nutzung dürfte allerdings noch einige Zeit dauern.

Die Bundesregierung hatte angekündigt, sich selbst steuernde Autos in Projekten ab 2022 „im Regelbetrieb“ zu testen. Eine mittelfristige Durchsetzung der Technik gehört zu den Zielen der neuen VW-Strategie.

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„Wir rechnen bis 2030 damit, dass wir Flottenbetriebe sehen werden und auch Privat-Pkw, die streckenweise autonom fahren“, sagte Diess im Interview der Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. „Da wird es Rückschläge geben, aber das sind immer noch acht, neun Jahre. Es kann auch ein bisschen früher sein, es kann auch ein bisschen später sein. Es fließen sehr große Entwicklungsressourcen da hinein, weltweit.“

VW-Chef Diess: Technischer Fortschritt „momentan sehr schnell“

Im Kern gehe es um die Anwendung Künstlicher Intelligenz auf die Wahrnehmung verschiedener Fahrsituationen. Der technische Fortschritt sei „momentan sehr schnell“, so Diess. „Aber die Sicherheitshürden sind auch groß – und die Sonderfälle, die einem auf der Straße passieren können, sind viele. Das ist schwer abzuschätzen.“

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Welche Regeln einmal genau für das autonome Fahren als mögliche Alltagstechnologie gelten sollen, ist in vielen Ländern zurzeit noch Gegenstand kontroverser Diskussionen. Die Frage beschäftigt Politiker und Juristen – aber auch Ethiker, die sich mit dem Dilemma befassen, welchen anderen Verkehrsteilnehmern ein computergelenktes Auto bei einem Unfall zuerst ausweichen soll. Die Industrie stellt sich auf eine Vielzahl national unterschiedlicher Richtlinien ein.

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VW-Chef betont: Kunden entscheiden, was mit Fahrdaten geschieht

Die Fahrzeugdaten-Nutzung selbst wird ebenfalls stärker zum Thema. Diess stellte klar: „Daten gehören in Europa zunächst unseren Kunden – diese entscheiden, was damit passiert.“

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Das ist Herbert Diess:

  • 62 Jahre alt
  • seit April 2018 VW-Chef
  • gelernter Maschinenbauer
  • kam von Bosch über BMW zu Volkswagen
  • hat einen Vertrag bis 2025

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Bei Informationen, die etwa zur Erkennung von Stauenden oder Fahrbahnglätte wichtig sind, werde „jede Gesellschaft auch dafür sorgen, dass diese öffentlich sind – die werden wir sicherlich teilen“. Darüber hinaus müsse man die Frage beim Training der Systeme für das autonome Fahren berücksichtigen. (dpa/red)