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Braunschweig: Wie kann die Innenstadt gerettet werden? Jetzt gibt's neue Ideen!

Braunschweig: Wie kann die Innenstadt gerettet werden? Jetzt gibt's neue Ideen!

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Die Corona-Krise dürfte auch in Braunschweig ihre Spuren hinterlassen. Wie viele Läden überleben? Aber schon vor der Pandemie lag in der Innenstadt einiges im Argen. Das soll sich bald wieder ändern... (Archivbild) Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Braunschweigs Innenstadt soll gerettet werden. Dafür gibt es jetzt einen Plan.

Klar ist: So kann es in Braunschweig nicht weitergehen. Aber, wie kann der Handel wiederbelebt werden?

Braunschweig: Corona ist nur die Spitze des Eisbergs

Bereits vor der Corona-Krise hatten die Geschäfte in Braunschweig zu kämpfen, egal ob klein oder groß. Viele Läden mussten schließen, manche nach jahrelanger Tradition in der Löwenstadt.

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Vor allem der Online-Handel machte es ihnen nicht leicht. Hinzu kamen zusätzlich strukturelle Probleme. Auch hier gibt’s Nachholbedarf. Die Diskussionen um die Zukunft der Innenstadt laufen bereits, jetzt gibt es auch ein Impulspapier.

Die relativ schonungslose Studie des Arbeitsausschusses Innenstadt (AAI) untersucht Stärken und Schwächen der Braunschweiger Innenstadt. Das Ergebnis lässt sich in vier Kernpunkten zusammenfassen:

  1. Es muss ein fairer Wettbewerb zwischen dem stationären Handel und dem Online-Handel geschaffen werden.
  2. Die Bereitstellung von Fördermitteln, die Zusammenarbeit von Investoren und mehr Flexibilität bei Entscheidungen und Verfahren sind wichtige Voraussetzungen zur Wiederbelebung der Innenstadt.
  3. Durch die Schaffung von innerstädtischen Erlebnisräumen und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität bspw. durch mehr Grünflächen und Sitzgelegenheiten kann sich die Innenstadt zu einem Ort entwickeln, an dem neben lebendiger Gastronomie und Handel auch Wohnen, Leben und Arbeiten eine Rolle spielt und Besucher ihre Freizeit gestalten und sich treffen können.
  4. Eigentümer, Investoren, Fondgesellschaften und alle an der Vermietung von Immobilien in der Innenstadt Beteiligten sollten aktiv die Chancen nutzen, sich gegen Leerstand einzusetzen, um Wertminderungen zu vermeiden.

Das Papier macht aber auch klar, dass Konflikte kaum zu vermeiden sind. Aber genau darauf zielt die Studie ja auch; es soll fleißig diskutiert werden!

Braunschweig: Das sind die Reibepunkte

Wo könnte es überall knistern? Na ja, es soll mehr Geschäfte in der City geben – aber, droht dafür nicht anderen Standorten Leerstand? Und, wie sieht es mit den geforderten zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntagen aus, aus Arbeitnehmersicht?

Es sollen mehr Anwohner die Innenstadt beleben, andererseits ist da die abends nicht immer stille Außen-Gastronomie. Mehr Grünflächen und Spielplätze sollen kommen, man soll ich in der Innenstadt wohler fühlen – aber gleichzeitig auch hier parken können. >> Braunschweig soll grüner werden – doch das gefällt nicht jedem

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Die Studie betont darüber hinaus, dass die Forscher aus den Hochschulen der Region Braunschweig mit in die Rettung der Innenstadt eingebunden werden sollen. Insgesamt macht sie klar, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und auch Abstriche machen müssen.

Braunschweig: Dein Feedback ist gefragt!

Bezahlt werden soll die „neue Innenstadt“ in Braunschweig aus einem Fördermittelmix von Bund, Land und auch EU. Aber auch die Stadt Braunschweig muss wohl weiter Geld in die Hand nehmen.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) freut sich über das Impulspapier: „Wir werden die Anregungen auswerten, die Verwaltung ist mit Eigentümern im Austausch und hat Entwicklungsprojekte zur Stärkung der Innenstadt im Fokus. Ich schlage vor, diese in das nächste Gesprächsforum im Rahmen des Innenstadtdialogs einfließen zu lassen.“

Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa ergänzt: „Das Impulspapier des Arbeitsausschusses Innenstadt enthält wertvolle Gedanken und konkrete Ideen für die Zukunft der Braunschweiger Innenstadt. Im nächsten Schritt ist es wichtig, dazu das weitere Vorgehen mit den Innenstadtakteurinnen und -akteuren zu diskutieren, um zukunftsfähige Kooperationen für deren Umsetzung zu erarbeiten.“

HIER kannst du dir das Impulspapier ansehen! Der Arbeitskreis bittet alle Interessierten um Feedback – bis zum 5. Februar kannst du eine Mail an ak-immobilien@aai-bs.de schreiben. (ck)