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Harz: Wenn du DAS in deinem Garten hast, musst du bald Strafe zahlen!

Harz: Wenn du DAS in deinem Garten hast, musst du bald Strafe zahlen!

Wolfenbüttel Schottergarten
In Wolfenbüttel werden Schottergärten gar nicht gerne gesehen. (Symbolbild) Foto: imago images / U. J. Alexander

Goslar. 

Die Stadt Goslar im Harz nimmt den anstehenden Frühlingsbeginn als Anlass, den Bürgern noch einmal etwas mit auf den Weg zu geben.

Denn was manche Menschen im Harz – und nicht nur die – in ihrem Vorgarten so veranstalten, ist nicht nur Geschmackssache – sondern auch schlichtweg verboten.

Harz: Goslar erinnert an Schottergarten-Verbot

Es geht um Schottergärten. Also um einen Trend, den wohl nur die Schotterfans wirklich verstehen können. Auch in Goslar im Harz gibt es sie. Erlaubt sind sie nicht.

Daher weist die Stadt jetzt einmal mehr darauf hin, dass großflächige Kiesflächen (also Schottergärten) baurechtlich schlichtweg verboten sind.

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Negative Aspekte von Schottergärten:

  • Klima: Steinerne Gärten haben einen negativen Effekt auf örtliche Hitzeentwicklungen und das Klima – sie erhitzen tagsüber stark, speichern Wärme, geben sie aber nachts nicht ab
  • Insekten und Kleintiere: Steinerne Gärten entziehen Tieren und Insekten den Lebensraum und Nahrungsquellen
  • Wasser und Starkregen: Regenwasserversickerung auf dem Grundstück wird verhindert, bei Starkregen können so Überschwemmungen begünstigt werden
  • Pflegeaufwand/Pestizide: Aufwand ist oft höher als gedacht, Witterung und Algen könnten Steine verfärben, die Konsequenz: Einsatz von giftigen Pestiziden
  • Ästhetik: Steinerne Gärten würden ganzjährig ein monotones Bild abgeben

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Die Niedersächsische Bauordnung (§ 9, Absatz 2) regelt für unbebaute Grundstücksflächen, dass sie Grünflächen sein müssen. Kleinere Kiesflächen, etwa zur Beet-Einfassung, als Spritzschutz am Haus oder bei der Gartenteichgestaltung sind aber kein Problem.

Nur: Völlig mit Kies bedeckte Vorgärten sind nicht erlaubt; auch nicht, wenn sie eine Alibipflanzung haben. „Wir haben bisher auf Aufklärung, Einsicht und Motivation bei den Gartenbesitzerinnen und -besitzern gesetzt“, sagt Goslars Oberbürgermeister Oliver Junk.

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Harz: Goslar nimmt die Steinwüsten in den Fokus

Im vergangenen Sommer hätten im städtischen Wettbewerb „Gärten der biologischen Vielfalt“ etliche Goslarerinnen und Goslarer bewiesen, dass Artenvielfalt im eigenen Garten möglich, pflegeleicht und optisch
schön ist. Aber: „Leider gibt es immer noch Menschen, die trotz des Verbots diese tristen Steinwüsten anlegen.“

Die Stadtverwaltung werde jetzt verstärkt darauf achten, ob rechtswidrig Schottergärten angelegt wurden oder werden, und intervenieren – bis hin zu einer
Rückbauverpflichtung und auch Bußgeld.

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Weitere Nachrichten aus dem Harz:

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„Wer also einen Schottergarten angelegt hat, sollte das kommende Frühjahr nutzen und aus der öden Steinwüste eine schöne, abwechslungsreiche
Grünfläche machen. Insekten, Vögel und andere Tiere werden es Ihnen danken“, sagt Junk.

Der CDU-Politiker verweist für Inspiration und Anreize auf die Broschüre, die aus dem Wettbewerb 2020 hervorging: „Gärten der biologischen Vielfalt“. Die digitale Ausgabe gibt es HIER zum Download. (ck)