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Harz: Frust pur! Ranger schlägt jetzt Alarm – „Macht uns und unsere Kinder krank“

Harz: Frust pur! Ranger schlägt jetzt Alarm –
„Macht uns und unsere Kinder krank“

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Foto: picture alliance / Caroline Seidel/dpa | Caroline Seidel

Goslar. 

Der Mensch bereitet dem Harz Probleme.

Denn unter die vielen Naturfans mischen sich leider auch immer wieder Umweltsünder – Harz-Touristen, die mit der Umwelt so umgehen, als gäbe es noch einen Ersatzplaneten. Daher kommt jetzt ein Hilferuf aus dem Harz.

Der Harz meldet ein Müll-Problem

Denn der Harz ist immer mehr zugemüllt. An den Wanderwegen liegt auffällig viel Müll – Chipstüten, Bonbonpapier, Zigarettenstummel und allerlei anderer Kram, der da so keinesfalls liegen sollte.

Harz-Ranger Thomas Beck schlägt Alarm! Das Müllproblem gebe es seit zwei oder drei Jahren. Die Situation mache ihn „einigermaßen unzufrieden“, sagt Beck diplomatisch. „Immer mehr Besucher bedeuten auch immer mehr Müll. Der Anteil der Menschen, die nicht so rücksichtsvoll mit der Umwelt umgeht, steigt damit auch.“

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Harz: „Irgendwann gelangt es ins Trinkwasser“

„Hier sehen wir den Super-GAU“, sagt Beck – und zeigt auf den Wegesrand. Dort hat jemand offenbar eine Konfetti-Kanone gezündet. „Die Plastikstreifen werden ruckzuck vom Gras überwachsen und verschwinden dann einhundert Jahre irgendwo im Erdreich. Irgendwann gelangt es ins Trinkwasser und macht uns und unsere Kinder krank.“

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Größere Müllberge gebe es nicht, sagt Christoph Steingaß vom Harzklub e.V., dafür liege der Müll aber überall verteilt herum. „Zum Beispiel Zigarettenkippen sollte man nicht wegwerfen. Heute weiß doch auch jeder, wie giftig die sind.“

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Alle Flächen seien gleich stark betroffen, die Probleme seien überall die gleichen, sagt Ralf Krüger vom Forstamt Clausthal. Das Spektrum sei breit – und das Grundwasser gefährdet. „Das hat mit Corona angefangen. Wir stellen im Wald immer mehr Vermüllung fest. Müll, den die Wanderer, Mountainbiker und Kletterer einfach im Wald liegen lassen. Das stört nicht nur uns, sondern auch viele Harz-Touristen.“ Außerdem sei der Müll auch ein Problem für die Tiere im Harz, wenn sie ihn etwa fressen oder darin hängenbleiben.

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Auch Wanderin Hanna Busch ist das Müllproblem im Harz aufgefallen. „Ich merke, wie mir hier nicht immer nur schöne Orte begegnen, sondern leider auch immer wieder Müll. Für mich ist die Natur tatsächlich so wie mein Wohnzimmer. Und da will ich auch keine Mülltüten rumfliegen haben. Die entsorge ich ja auch. Ich finde das echt traurig.“

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Sie nehme beim Wandern jetzt immer Mülltüten mit und sammle den Müll auf. „Wir sind wie die ersten Dominosteine, die umfallen. Wir werden viele mitreißen“, hofft Harz-Fan Hanna. (ck)